Dresden will dem Städtischen Klinikum 34 Millionen Euro bewilligen

Das Städtische Klinikum gehört – gemessen an der Patientenzahl – zu den zehn größten in Deutschland. Foto: Sven Ellger
Das Städtische Klinikum gehört – gemessen an der Patientenzahl – zu den zehn größten in Deutschland. Foto: Sven Ellger

Die städtischen Krankenhäuser haben in den nächsten Jahren viel vor. Mehrere Gebäude müssen erneuert werden. Auf etwa 93 Millionen Euro ist der Sanierungsstau angewachsen. Geld, das fehlt.
Eigentlich wäre es laut Gesetz die Aufgabe des Freistaates, derartige Investitionen zu unterstützen. Doch Wünsche haben nahezu alle sächsischen Krankenhäuser. Und das Geld reicht nicht, um alle auf einmal
zu erfüllen. Eine Anfrage der Sächsischen Zeitung zeigte, wie unterschiedlich die beiden größten Kliniken der Stadt vom Freistaat mit Geld bedacht werden. Im Rahmen der Investitionsförderung,
die sich auch an der Zahl der Betten orientiert, hat das Städtische Klinikum mit seinen Standorten in Friedrichstadt und Neustadt im vorigen Jahr und 2016 gut 28,3 Millionen Euro vom Freistaat bewilligt
bekommen, wie das Sozialministerium mitteilt. Mit einem Teil des Geldes konnten in Neustadt die OP-Säle, das Zentrum für Fettleibige und die Intensivstation erweitert werden.

In diesem Sommer noch soll der neu und umgebaute Bereich eröffnet werden. Dagegen wartet das Klinikum auf einen Förderbescheid für das baufällige Haus P in Friedrichstadt, dessen Sanierung längst beginnen sollte. In weiteren Gebäuden ist der Brandschutz nicht auf dem neuesten Stand. Deutlich mehr erhält da schon die Dresdner Universitätsmedizin. Diese hat einen klaren Forschungsauftrag und darf dafür auch
Drittmittel einwerben. Außerdem bietet das Uniklinikum als Krankenhaus mit Maximalversorgung Spezialleistungen an, insbesondere in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin, in der Onkologie
und bei schweren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Laut Wissenschaftsministerium hat der Freistaat in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt etwa 34 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen Mittel für Bauprojekte, Grundstücksunterhalt und neue Großgeräte. Macht noch einmal mehr als 118000 Euro. Größtes Neubauprojekt ist das chirurgische Zentrum, das bald öffnet. Auch der Bund gibt Geld für die Hochschulmedizin, zum Beispiel für das neu gebaute Nationale Zentrum für Tumorerkrankungen, das nächstes Jahr in Betrieb gehen soll. Rund 15 Millionen Euro sind jährlich an Zuschüssen geplant, finanziert von Bund und Land. Warten, bis der Freistaat dem Städtischen Klinikum das Geld für alle Sanierungsvorhaben bereitstellt, will die Stadt nicht. Sie plant, bis 2023 rund 34 Millionen Euro draufzulegen.
(Sandro Rahrisch)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.