Auf zur Igel-Stadtpartie: zum Weißen Hirsch

Um die allmähliche Restaurierung des Chinesischen Pavillons macht sich der Verein Chinesischer Pavillon zu Dresden e.V. verdient. Foto: PR
Um die allmähliche Restaurierung des Chinesischen Pavillons macht sich der Verein Chinesischer Pavillon zu Dresden e.V. verdient. Foto: PR

Der Name des Dresdner Stadtteils Weißer Hirsch geht auf eine Legende zurück: „Auf einer Jagd sächsischer Landesherren in der Dresdner Heide erlegte ein Fürst einen weißen Hirsch. Ab 1686 existierte die Schänke eines Hofkapellmeisters „Zum Weißen Hirsch“. Um diese entwickelte sich eine Gemeinde gleichen Namens. Die Sommerfrische vor den Toren Dresdens wurde 1921 ob ihrer mittlerweile gut gehenden Sanatorien und des damit hohen Steueraufkommens als „Kurort Weißer Hirsch Dresden“ in die Landeshauptstadt
zwangseingemeindet.

Das milde Reizklima, aufgrund sanfter Winde auf 235 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, die sauerstoffreiche Luft, Quellen und viele Sanatorien mit jährlich Hunderten wohlhabender Kurgäste waren 1932 der Anlass für die Namensgebung  „Dresden-Bad Weißer Hirsch“.

Sanatorium als Kern

Als erfolgreicher medizinischer und wirtschaftlicher Kern hatte sich Dr. Lahmanns Sanatorium über mehrere Jahrzehnte auf einer Fläche von rund 35 000 Quadratmetern entwickelt.
Die Nutzung natürlicher Heilfaktoren wie Licht und Luft sowie gesunde Ernährung und Bekleidung als auch die Nähe der Kunst- und Kulturstätten Dresdens gaben dafür den Ausschlag. Der Weiße Hirsch stellte  bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges einen prominenten Ort gesellschaftlichen Lebens dar, vergleichbar mit den Kaiserbädern auf der Insel Usedom oder Nizza am Mittelmeer. Mit Kriegsbeginn verpachtete man das Lahmann’sche Sanatorium als Reservelazarett an die deutsche Wehrmacht. Nach deren  Kriegsniederlage übernahm die Sowjetarmee das ehemalige Sanatorium 1946. Sie nutzte es bis 1992 als Lazarett. Uwe Tellkamp beschreibt eindringlich den Verfall, die Trostlosigkeit und den maroden Charme der Anlage im Roman.“ (Auszug aus: „Dresden – Auf Spurensuche mit Igeltour“, editionSZ, Dresden 2014, ISBN 978-3-943444-24-7)

Neues aus dem Kurbad

Der gute Ruf des einst weltbekannten Kurbades Weißer Hirsch knüpft sich an die Geschichte und Gegenwart nobler Villen und ihrer prominenten Bewohner. Vom Lahmann-Park
über den Konzertplatz und Chinesischen Pavillon erstreckt sich der geführte Spaziergang. Weiter geht es zum Friedensblick und zur Sternwarte „von Ardenne“. Die  und gangsteilnehmenden folgen Spuren des Romans „Der Turm“ und werfen den Panoramablick vom wieder eröffneten Luisenhof. Neu ist auch das entstehende Haus des Architekten
Jens Zander Bautzner Landstraße 14/16, gegenüber wurde kürzlich die neue Poststelle und eine Commerzbank-Filiale nach einem Jahr Umbau eröffnet. Sehenswert ist der
blühende Sommerblumengarten an der Bergbahnstraße7. (MICHAEL BÖTTGER)

Sa., 29.9., 27.10., 24.11., 29.12., jeweils
14 Uhr, Karten zu 8 (ermäßigt 6) Euro ohne Anmeldung am
Treff Hst. Linie 11 Plattleite, Eingang
Parkhotel, Infos: Tel. 0351 8044557, 
www.igeltour-dresden.de

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