Die Woba verkauft, knapp 750 Millionen Schulden in teuren Krediten abgelöst – durch diesen Schachzug wurde Dresden im März 2006 auf einen Schlag zur ersten schuldenfreien Großstadt Deutschlands. Natürlich mit dem kleinen Makel verbunden, dass die Stadt selbst keine kommunalen Wohnungen mehr besaß.
Aufgrund von steigenden Mietpreisen und wachsenden Bevölkerungszahlen beginnt die Stadt nun wieder damit, einen kommunalen Wohnungsbestand aufzubauen, und zwar mit der städtischen Tochter Wohnen in Dresden (WiD), die bis 2021 laut Sozialbürgermeisterin Kris Kaufmann 800 Sozialwohnungen errichten will – bis 2025 sollen es sogar 2 500 Wohnungen werden.
Der erste Spatenstich ist nun getan, und zwar in Dresden-Leuben. Dort hat die WiD an der Ecke Ulmen-/Kleinzschachwitzer Straße damit begonnen, 22 neue Wohnungen zu bauen – das erste von insgesamt 19 konkreten Projekten, die die WiD bis 2022 umsetzen will.
Sozial Schwache haben Vorrang
Die Mieten der neuen Sozialwohnungen sollen exakt auf dem Niveau der Kosten für die Unterkunft von Hartz-IV-Empfängern liegen. Das bedeutet 6,76 Euro Nettokaltmiete für Ein- und Zweiraumwohnungen, 5,70 Euro für Dreiraumwohnungen und 6,32 Euro für größere Wohnungen. Bereits in wenigen Wochen können sich Interessenten mit einem Wohnberechtigungsschein im Sozialamt für die neuen Wohnungen anmelden. Insgesamt 3,6 Millionen Euro investiert die Stadt über ihre Tochter WiD in den Neubau in Leuben, davon eine Million Euro Fördergelder – die übrige Summe borgt sich die Stadt bei einem Kreditinstitut. In den kommenden Jahren will die Stadt bis zu 130 Millionen Euro investieren, 30 Millionen davon sollen aus Fördertöpfen kommen. (dawo)
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