Süchtige aufsuchen und aufklären ist das Ziel der Straßensozialarbeiter, die seit Anfang Februar in Dresden am Wiener Platz und weiteren städtischen Brennpunkten eingesetzt werden. Grundlage für ihre Arbeit ist der „Maßnahmenplan für Suchtprävention am Wiener Platz und weiteren Brennpunkten bis 2020“, der im März vergangenen Jahres vom Stadtrat beschlossen wurde.
Kriminalität soll auch eingedämmt werden
Die Landeshauptstadt will mit der Initiierung dieses Projektes die Anzahl der Rauschgiftdelikte reduzieren und die Hilfsangebote für Betroffene verbessern. Zu den Aufgaben der Streetworker zählt unter anderem die Kontaktaufnahme zu Konsumenten legaler und illegaler Drogen, die von den Angeboten der Suchthilfe bisher nicht erreicht wurden. Es soll eine direkte Beratung vor Ort unter Berücksichtigung des Geschlechtes, des Alters, der Herkunft und der Lebensumstände stattfinden. Ziel ist die Vermittlung und Begleitung in weiterführende Angebote, Krisenintervention sowie Unterstützung bei der Klärung allgemein-rechtlicher oder organisatorischer Fragen.
„Ich freue mich, dass nach dem Beschluss im vergangenen Jahr nun die Arbeit der aufsuchenden Sozialarbeiter beginnen kann. Wir wollen der Bevölkerung signalisieren, dass wir Probleme angehen und den Menschen eine Anlaufstelle bieten, die ihnen weiterhelfen kann. Zumal es ergänzend ein gut ausgebautes Netz an Suchtberatungsstellen in der Stadt gibt“, so Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann. Im Rahmen einer Ausschreibung erhielt das Suchtzentrum Leipzig den Auftrag zur Umsetzung. Voraussetzung für den Zuschlag an einen Träger waren Erfahrungen in der Suchthilfe und Suchtprävention. Zusätzlich zu der direkten Arbeit auf den Plätzen ist geplant, in der Nähe des Wiener Platzes eine Anlaufstelle für Hilfesuchende und Betroffene aber auch für Anrainer und Anwohner einzurichten.
Unsicherheiten bekämpfen
In einer kommunalen Bürgerumfrage, die 2016 durchgeführt wurde und dem Maßnahmenplan als Grundlage diente, gaben 48 Prozent der Befragten an, dass es in Dresden Orte und Stadtteile gebe, wo sie sich „unsicher“ fühlen. Insbesondere Prohlis, Gorbitz, Neustadt sowie Bahnhöfe und der Wiener Platz wurden als unsicher erlebt.
Die Stadt hat nun reagiert und dieses Modellprojekt, welches zunächst von Februar 2019 bis Ende 2020 läuft, angeschoben. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz beteiligt sich an der Finanzierung dieses Angebotes mit jährlich rund 300 000 Euro. Die Landeshauptstadt Dresden gibt etwa 30 000 Euro dazu. Dem Stadtrat wird regelmäßig über den Projektverlauf und dessen Ergebnisse Bericht erstattet.
In Dresden betreibt das Suchtzentrum Leipzig bereits die Suchtberatungs- und Behandlungsstelle „Horizont“ auf der Kesselsdorfer Straße, die Übergangswohnheime Emerich-Ambros-Ufer und Hubertusstraße sowie ambulante Betreuungen und drogenfreie Wohngemeinschaften.
www.dresden.de/sucht
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