Nicht erst seit „Friday For Future“ ist das Thema Klimaschutz in aller Munde. Die 16-jährige Schülerin und Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden hat mit ihrem wöchentlichen Schulstreik für den Klimaschutz viele Nachahmer gefunden. Inzwischen haben die jungen Aktivistinnen und Aktivisten grundsätzliche Forderungen gestellt, mit denen Deutschland dazu beitragen könne, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Für den Klimaschutz etwas tun kann im Prinzip jeder, denn wer achtsam mit der Umwelt umgeht und sein eigenes Konsumverhalten darauf abstimmt, kann einiges bewirken.
Ist der Klimawandel naturgegeben?
Einige sind der Ansicht, dass wir selbst gar nichts gegen die Erderwärmung tun können, sondern dies der natürliche Lauf der Dinge sei. So herrschten bereits vor Millionen von Jahren höhere Temperaturen auf unserem Planeten, und die Erde bewegt sich auf der Umlaufbahn in unterschiedlichen Abständen zur Sonne. Dennoch haben Forscher herausgefunden, dass die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten schneller angestiegen sind als vorher, was eindeutig auf den Menschen zurückzuführen ist. Auch die gestiegenen CO²-Werte tragen zum Klimawandel bei, und nicht allein Methan, wie viele behaupten. Zudem bleibt CO² im Schnitt 120 Jahre lang in der Atmosphäre, Methan nur etwa 15 Jahre. Der Anteil von CO² an den Treibhausemmissionen ist zudem mit über 80 Prozent am höchsten.
Nicht nur die Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Holz und Kohle begünstigen den Treibhauseffekt, sondern auch die industrialisierte Landwirtschaft. Weil dafür große Ackerflächen benötigt werden, wird natürlicher Lebensraum zerstört und mehr CO² freigesetzt, die ansonsten von der natürlichen Landschaft, sprich Bäumen, Pflanzen, Gewässern und Böden, aufgenommen werden. Hoher Fleischkonsum fördert die Massentierhaltung und steigert somit nicht nur den CO²-Gehalt, es wird dadurch auch mehr Methan freigesetzt.
Autos, Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe sind ebenfalls Klimakiller, da sie noch immer hauptsächlich durch fossile Brennstoffe angetrieben werden.
Man mag es vielleicht nicht glauben, aber wer sich einmal bewusst macht, wie viel CO² jeder Einzelne verbraucht, wird sein eigenes Tun und Handeln überdenken.
Kann man den Klimawandel noch stoppen?
Die „Friday-For-Future“-Generation sieht die Ursachen des Klimawandels daher vorwiegend in der Industrialisierung, die Generationen zuvor bedenkenlos vorangetrieben hat. Dennoch kann jeder Einzelne bewusst etwas gegen den Klimawandel tun:
- Energie sparen:
Wer zuhause noch alte Kühl- und Gefrierschränke verwendet und Lampen mit althergebrachten Glühbirnen, muss sich über eine hohe Stromrechnung nicht wundern. Weniger Strom verbrauchen und – und Gefrierschränken, die das A+ oder gar A+++ Zeichen tragen. Die sparsamste und damit klimafreundlichste Beleuchtung im und ums Haus ermöglichen LED-Glühlampen, mit denen man durchaus weit mehr als 100 € im Jahr an Stromkosten einsparen kann.
Auch modernere Waschmaschinen helfen, Energie zu sparen. Waschen bei geringeren Temperaturen reicht in der Regel völlig aus, und auf einen Trockner kann man in vielen Fällen ebenfalls verzichten, wenn man die Wäsche einfach an der frischen Luft trocknen lässt. Geräte wie Fernseher oder Computerbildschirme sollten nicht im Standby-Betrieb laufen, sondern stets komplett ausgeschaltet werden. Insgesamt kann man gerade in Neubauten oder durch Renovierungen dafür sorgen, mit energetischen Maßnahmen und modernen Technologien das eigene Haus energieeffizienter zu gestalten.
- Nachhaltig leben:
Wer einen kleinen Fuhrpark mit drei Autos
unterhält und zudem noch das Auto nutzt, um den wenige Hundert Meter entfernten
Briefkasten zu erreichen, handelt nicht gerade klimaneutral. Öffentliche
Verkehrsmittel oder das Rad sind gute Alternativen. Oder warum nicht auch mal
Carsharing ausprobieren, oder Fahrgemeinschaften für den täglichen Weg zur
Arbeit bilden? Auch für die Urlaubsreise muss es nicht immer das Flugzeug sein,
mit der Bahn reisen ist sehr viel klimafreundlicher.
Auch die eigene Ernährung hat viel mit Klimaschutz zu tun. Obst und Gemüse sind
zwar gesund, wenn jedoch zu unüblichen Jahreszeiten Ost- und Gemüsesorten aus
dem Ausland in den Supermarktregalen liegen, wurden diese über weite Strecken
angeliefert und in Massen angebaut, was den Treibhauseffekt wiederum fördert.
Regionale Lebensmittel sind nicht nur qualitativ hochwertiger, sondern sorgen
auch für eine bessere Treibhausgasbilanz. Fleisch gilt besonders als
CO²-belastend, besonders Rindfleisch sorgt für eine 20 Mal höhere CO²-Belastung
wie Obst und Gemüse. Ein bewusst nachhaltiger Konsum, nicht nur von
Lebensmitteln, ist nicht nur klimafreundlicher, sondern auch gesünder.
- Umweltbewusst handeln:
Wer auf Lebensmittel in Plastikverpackung verzichtet, kauft nicht nur frischere und qualitativ bessere Nahrung, sondern muss ich auch weniger um die Entsorgung kümmern und spart möglicherweise sogar Geld, weil weniger Abfallgebühren durch kleinere Mülltonnen anfallen. Der Verzicht auf PET-Flaschen und Kapsel-Kaffee gehören ebenfalls zu einem umweltbewussten Konsum. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen: Plastikstrohhalme, Plastikbesteck, Einwegbecher beim Coffee-to-go, Papierhandtücher, mehrfach abgepackte Süßigkeiten, Seife im Seifenspender aus Kunststoff, Ausdruck aller möglichen Schriftstücke, Plastiktüten beim Einkauf – vieles ließe sich vermeiden, und in vielen Fällen gibt es auch schon passable Lösungen: Plastiktüten bekommt man heute kaum noch, stattdessen verkaufen Supermärkte wiederverwendbare Jute- oder stabile Kunststofftaschen, Plastikgeschirr soll per EU-Verordnung verboten werden, nicht mehr benötigte Ausdrucke kann man auf der Rückseite beschreiben und z. B. für Notizen oder als Schmierpapier nutzen, Seifenspender kann man nachfüllen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Man muss kein Umweltaktivist sein, um nachhaltig zu leben, es sind oft alltägliche Dinge, die durch ein anderes Bewusstsein mit Blick auf das Wesentliche geändert werden können. Wer sich vorher Gedanken darüber macht, welche Folgen bestimmte Verhaltensweisen mit sich bringen, wird in vielen Fällen überlegter handeln.
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