Aktuell besteht eine Gesundheitsgefährdung durch Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die Haare der Raupen können beim Menschen heftige allergische Reaktionen hervorrufen. Gekennzeichnete Bereiche sind zu meiden, Raupen und Nester nicht zu berühren.
Aufgrund des warmen und trockenen Wetters in den letzten Monaten wird sich der Eichenprozessionsspinner auch in diesem Jahr wieder in Dresden ausbreiten. Seit 2012 wurde das wärmeliebende Insekt besonders in der Gegend nördlich der Elbe, in den Gebieten westlich des Albertparks und im Bereich Weixdorf und Klotzsche (nordwestliche Dresdner Heide) nachgewiesen. In diesem Jahr gab es bereits Befälle auf einer Eiche an einem Feldrand in Schönborn und an zahlreichen Eichenbäumen auf einem Grundstück an der Stauffenbergallee.
Wer Gespinste entdeckt, sollte den Eigentümer der jeweiligen Fläche informieren. Er ist dafür verantwortlich, dass möglichst niemand mit den Raupen oder Gespinsten in Berührung kommt. Eigentümer können die Bereiche um befallene Bäume absperren oder den Befall bekämpfen. Befallene Bäume an öffentlichen Straßen, Wegen oder im öffentlichen Grün werden durch entsprechende Hinweisschilder versehen und gegebenenfalls entseucht. Die Entfernung der Gespinste erfolgt durch Fachfirmen. Es besteht keine Meldepflicht. Auf Waldflächen des kommunalen und privaten Waldbesitzes ist die untere Forstbehörde für die Forstaufsicht (§ 40 Sächsisches Waldgesetz) und somit auch für die Kontrolle von Waldschutzproblemen wie im Falle des Eichenprozessionsspinners zuständig. Im Staatswald führt der jeweilige Forstbezirk des Staatsbetriebes Sachsenforst diese Aufgabe über seine Revierleiter aus.
Wer am Stamm oder in Astgabeln von Eichen Gespinste sieht, sollte unbedingt Abstand halten. Eine Berührung der bis zu 50 Zentimeter großen Gespinste und der Brennhaare der Larven kann zu starken Hautausschlägen und allergischen Reaktionen führen. Das gilt auch für leere Gespinste, sie enthalten ebenfalls noch Brennhaare der Raupen, die nach der Häutung hinterlassen werden. Nach einem Kontakt mit den Gifthaaren der Raupen, sollte bei Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein nachtaktiver Schmetterling, der seine Eier im Juli und August in den oberen Kronenbereich der Eichen ablegt. In den Eiern entwickeln sich im Herbst bereits Eiräupchen, die im Ei überwintern. Der Schlupf der Eiräupchen beginnt mit dem Laubaustrieb im April und Mai. Die Raupen entwickeln sich in sechs Larvenstadien, wobei die letzten vier Stadien Brennhaare ausbilden. Die Raupen erreichen eine Körperlänge von bis zu vier Zentimetern. Sie sind stark grau behaart und besitzen einen breiten dunklen Rückenstreifen.
Die Raupen leben gesellig. Ab dem fünften Larvenstadium legen sie die Gespinste am Stamm und in Astgabeln an, die als Ruheplatz dienen. Auf der Nahrungssuche bilden hintereinander gereiht eine „Prozession“.
Die Verpuppung der Raupen erfolgt in Kokons in einem Gespinst am Stamm ab Mitte Juni. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen Blätter der Eichenarten. Nur an einigen der in Dresden befallenen Bäume sind schon geringe Schäden an den Kronen erkennbar. Ein Waldschutzproblem für die Eichen besteht derzeit nicht.
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