Händler protestieren mit Aktion „Wir machen aufmerksam“

«Geschäft geschlossen» steht an einem leer stehenden Ladengeschäft. // Foto: Swen Pförtner/Archiv

Die Lage ist ernst, viele Geschäfte kämpfen ums Überleben.

Unter dem Motto „Wir machen aufmerksam“ haben Händlerinnen und Händler am Montag auf ihre Notlage hingewiesen. Etwa 20.000 beteiligten sich den Initiatoren zufolge bundesweit an der Protestaktion, bei der sie auf Plattformen wie Facebook und Instagram Fotos aus leeren Läden posteten. Auch eine vierstellige Zahl aus Sachsen soll mitgemacht haben.

Mit der Aktion „Wir machen auf“, die am selben Tag stattfinden sollte, haben die Initiatoren nichts zu tun. Die inzwischen um eine Woche verschobene Protestaktion eines Krefelders, der vor selbst ernannten Querdenkern als Redner sprach, forderte zu widerrechtlichen Öffnungen auf. Den Aufruf „Wir machen aufmerksam“ startete Uwe Bernecker, Geschäftsführer einer Bekleidungskette aus Frankfurt am Main, und Günter Nowodworski, Inhaber einer Kommunikationsagentur im bayerischen Aichach. Die beiden beteuern, Corona nicht zu leugnen und Masken nicht zu verweigern. „Wir wollen auf keinen Fall, dass jemand der Teilnehmer seinen Laden öffnet und die Gesundheit gefährdet. Wir wollen einen friedlichen Protest“, so Nowodworski. Den ähnlichen Slogan habe man gewählt, um die vorhandene Aufmerksamkeit zu nutzen. Man wolle auf die „existenzgefährdende Situation“ des Einzelhandels durch den Corona-Lockdown aufmerksam machen. Vielen drohe das Aus, anders als für die Gastronomie-Branche hat die Regierung keine Entschädigungen angekündigt. Die Forderung: „Gleichbehandlung mit der Gastronomie und die Wiederöffnung des lokalen Einzelhandels“, alternativ „angemessene Entschädigungen“.

Große Modehäuser wie Gerry Weber und die Handelsverbände der Länder unterstützen den Protest. René Glaser, Hauptgeschäftsführer des sächsischen Handelsverbands, sagt: „Die Situation ist deutlich angespannt, die Lage sehr ernst.“ Es gehe um die Überlebensfähigkeit. Im vergangenen Jahr seien dem Einzelhandel bundesweit staatliche Hilfen in Höhe von 90 Millionen Euro zugekommen. Die Umsatzverluste der vom Lockdown betroffenen Händler habe 36 Milliarden Euro betragen.

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