Die Erderwärmung ist aktuell in aller Munde. Der ökologische Fußabdruck vieler Menschen ist noch immer viel zu hoch und überlastet auf Dauer die natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, umweltschonender und energieeffizienter zu leben. Ein Drittel des Energieverbrauches in Deutschland entfällt auf private Heizkosten. Im Umkehrschluss kann also die bewusste Einsparung von Heizenergie jedes Einzelnen eine Menge bewirken. Doch wie kann das funktionieren? Was können Mieter, Vermieter und Eigenheimbesitzer tun, um sparsamer zu heizen?
Überalterte Heizungssysteme mit finanzieller Unterstützung vom Staat austauschen
Dass Öl- und Gasheizungen den Treibhauseffekt begünstigen, ist längst bekannt. Noch dazu handelt es sich um fossile Brennstoffe, die nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen. Wer eine Heizanlage in Betrieb hat, die 20 Jahre oder älter ist, sollte sich dringend den Austausch überlegen. Moderne und umweltschonende Alternativen wie Solarenergie aus Photovoltaik-Anlagen oder zur Luft-Wasser-Wärmepumpen Energiegewinnung aus der Umgebungstemperatur sind natürlich in der Anschaffung deutlich kostspieliger. Da die laufenden Kosten allerdings günstiger sind – und noch dazu die Öl- und Gaspreise stetig steigen –, lohnt sich die Anschaffung auch finanziell nach einigen Jahren. Außerdem müssen die Anschaffungskosten in den wenigsten Fällen allein gestemmt werden: Für Hybrid- und Umweltheizungen gibt es diverse staatliche Fördermittel. Für reine Öl- oder Gasheizungen hingegen sind keinerlei Zuschüsse mehr möglich.
Nachhaltige Dämmstoffe wählen
Vor allem Altbauten verlieren oft viel Wärme durch die Wände, das Dach und die Fenster. In unsanierten Häusern ist das bis zu einem Drittel der Heizwärme. Die richtige Dämmung kann daher maßgeblich dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl verschiedener Dämmstoffe mit unterschiedlicher Ökobilanz. Diese berechnet sich zum einen daraus, welcher Energie- und Rohstoffaufwand bei der Herstellung entsteht. Zum anderen spielt es auch eine Rolle, ob die Dämmmaterialien nach dem Gebrauch unkompliziert wieder recycelt werden können. Besonders umweltschonend sind daher Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu zählt beispielsweise Zellulose, welche aus Altpapier hergestellt wird und problemlos kompostierbar ist. Andere nachhaltige Dämmstoffe sind Hanf, Flachs, Kork oder Kokosfasern.
Fenster abdichten
Besonders viel Energie geht durch schlecht isolierte Fenster verloren. Auch dieses Problem tritt besonders in Altbauten auf. Ob Sie ein Problem mit Zugluft haben, können Sie leicht mit Hilfe eines Teelichts testen. Um Fenster gut zu isolieren, werden Fensterspalten beispielsweise mit Gummidichtungen oder Schaumdichtungsband gefüllt. Beides können Sie im Baumarkt erhalten und innerhalb kürzester Zeit einbauen. Außerdem ist es im Winter äußerst hilfreich, Rollläden oder Jalousien nachts geschlossen zu halten. Auf diese Weise werden die Fenster zusätzlich von innen isoliert.
Weniger warmes Wasser verbrauchen
Heizungsenergie wird nicht nur benötigt, um die Wohnung warm zu halten. Der Verbrauch steigt auch jedes Mal, wenn Wasser erhitzt wird. Dies passiert insbesondere bei der morgendlichen heißen Dusche oder bei der Nutzung von Elektrogroßgeräten wie Spülmaschinen und Waschmaschinen. Beim Waschen von Wäsche oder Geschirr können Sie sparen, indem Sie das Ökowaschprogramm nutzen. Dabei wird das Wasser meist auf eine etwas geringere Temperatur aufgeheizt. Auch wenn das Programm insgesamt länger läuft, ist der Stromverbrauch dennoch geringer. Achten Sie außerdem darauf, sparsam zu duschen. Dabei ist es schon hilfreich, wenn Sie beim Einseifen von Haut und Haaren das Wasser ausschalten. Ganz Hartgesottene können sich angewöhnen, ab und an einfach kalt zu duschen. Das klingt möglicherweise anfangs recht unangenehm – bringt jedoch viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Kalte Duschen oder Wechselduschen stärken das Immunsystem. Noch dazu geben Sie einen wahren Energiebooster am Morgen. Auch den Kaffee können Sie sich damit gleich sparen.
Sinnvoll lüften
Diesen Tipp kann jeder umsetzen, egal ob Mieter oder Hausbesitzer – und das noch dazu gänzlich einfach. Vermeiden Sie es, die Fenster „auf Kipp“ zu lassen. Auf diese Weise entsteht kaum Sauerstoffaustausch und es geht unnötig viel Wärme verloren. Gewöhnen Sie es sich stattdessen an, vier- oder fünfmal pro Tag Stoßlüften. Dabei öffnen Sie für zehn oder fünfzehn Minuten alle Fenster in der gesamten Wohnung, sodass ein intensiver Sauerstoffaustausch stattfindet. Dabei am besten die Thermostatventile der Heizkörper zudrehen. Wenn Sie die Heizungen anschließend wieder aufdrehen, überdenken Sie außerdem die Heiztemperatur in Ihren Räumen. Jedes Grad weniger spart nämlich zusätzlich bares Geld. Viele Menschen halten sich im Winter in Räumen auf, die überheizt sind. Damit tun Sie weder der Umwelt noch ihrer eigenen Gesundheit etwas Gutes. Auf Dauer gewöhnt sich der menschliche Organismus auch an etwas niedrigere Temperaturen. Versuchen Sie daher, die Wohnung lieber auf 20 bis 22 Grad zu heizen, statt auf 25 oder 26 Grad. Das Schlafzimmer darf gern noch kühler sein – bei 16 bis 18 Grad schlafen wir tatsächlich am besten.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar