Diesmal werden sie für den Bau des Verwaltungszentrums auf dem Ferdinandplatz gebraucht. Wie lange die Rohre bleiben sollen.
Inzwischen gehören sie irgendwie zum Stadtbild, die blauen Rohre, die sich in mehreren Metern Höhe durch Dresdens Innenstadt schlängeln. Viele Baugruben – vom Neumarkt bis zum Postplatz – sind damit in den vergangenen Jahren trockengehalten worden. Über die Leitungen wird Grundwasser abgepumpt. Nun schmücken sie auch bald den Georgplatz.
Um das Wasser aus der zukünftigen Baugrube des neuen Verwaltungszentrums auf dem Ferdinandplatz abzuleiten, wird der Brunnenbau Wilschdorf die Rohre in der kommenden Woche verlegen. Sie werden über den Georgplatz, den Dr. Külz-Ring, die Wilsdruffer Straße und die Gewandhausstraße führen. Dort münden sie in die bestehende Leitung am Kulturpalast, wo das Grundwasser in der Fernkältezentrale genutzt wird, um die umliegenden Hotels, Geschäfte und Wohnhäuser zu kühlen. Anschließend wird das Wasser in die Elbe geleitet. Abpumpen bis Herbst 2023 Um überhaupt an das Grundwasser unter dem I Ferdinandplatz zu gelangen, müssen Brunnen gebaut werden. Das passiert ab dem kommenden Montag. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende Oktober. Bis zum geplanten Baubeginn im Februar 2022 wird das Grundwasser schrittweise abgesenkt. „Die Wasserhaltung, also das Trockenlegen der Baugrube, wird bis Herbst 2023 dauern. Dann liegt das Gewicht des Rohbaus über der möglichen Auftriebskraft selbst maximaler Grundwasserstände und verhindert, dass das Gebäude im Falle eines Grundwasseranstiegs aufschwimmt und nach oben gedrückt wird“, erläutert KID-Projektleiter Florian Brandenburg. Solange werden also auch die blauen Rohre bleiben.
Nächsten Freitag, 17. September, werden die Rohre über den Straßenbahngleisen direkt am Ferdinandplatz installiert. Dabei kann es vorübergehend zu Behinderungen kommen, vor allem auf den Fußwegen. Auch kurzzeitige Schienensperrungen seien unumgänglich, so die KID. Um längere Umleitungen oder weitere Sperrungen zu vermeiden, werden die blauen Rohre vor allem nachts verlegt.
Bauantrag wird im November eingereicht
Das neue Verwaltungszentrum soll 2025 stehen. Etwa 1.350 Beschäftigte der Stadt sollen darin Platz finden. Rund 141 Millionen Euro wird das gesamte Projekt kosten. Die Stadt hat eine ihrer Töchter, die Kommunale Immobilien Dresden (KID) GmbH & Co. KG, damit beauftragt, die dafür einen Kredit aufnehmen darf. Im November wird der Bauantrag für das neue Verwaltungszentrum eingereicht. Ab Februar entsteht dann der Rohbau. Auf zwei unterirdischen und sechs oberirdischen Geschossen finden sich neben Arbeitsplätzen auch ein öffentliches Konferenzund Veranstaltungszentrum, ein Bürgerbistro mit Abendbetrieb, das Fundbüro, das Stadtmodell, rund 400 Fahrrad- und rund 160 Pkw-Stellplätze, Car-Sharing-Plätze und E-Ladesäulen.
SZ/DAWO
Mehr Nachrichten aus Dresden lesen Sie unter:
Hinterlasse jetzt einen Kommentar