Ende Juli brannten in Nickern zwei Wirtschaftszelte von Schäfer Frank Ringling ab. Doch dem großen Schaden folgte eine große Welle der Hilfsbereitschaft.
Es war Donnerstag der 28. Juli, da klingelte morgens bei Frank Ringling das Telefon. Die Botschaft aus dem Hörer: Es brennt auf dem Trutzsch in Nickern. Ringling ist Schäfer, der Trutzsch ist eine der Weiden für seine Schafe und außerdem lagern dort in seinen Wirtschaftszelten viele Heuballen. Die sind als Winterfutter für seine Herde gedacht und daher überlebensnotwendig.
Als der Schäfer gegen 6 Uhr am Ort des Geschehens ankommt, stehen zwei seiner Zelte voll in Flammen. Erst nach Stunden gelingt es den Feuerwehrmännern, den Brand zu löschen. Von den 20 Heuballen, die hier deponiert waren, ist nichts mehr geblieben, ebenso wenig wie von der Wolle. Auch Gartengerätschaften, Weidezäune und Weidegeräte sind Opfer der Flammen geworden. „Die Herde, rund 150 Tiere, stand zum Glück auf einer anderen Weide“, sagt Frank Ringling.
Nachdem die Flammen gelöscht sind, steht schnell fest: Es war Brandstiftung. Und auch der Schaden lässt sich recht schnell beziffern: Mindestens 9.000 Euro würde Ringling benötigen, um Zelte, Geräte und vor allem Heuballen ersetzen. Ohne die kann er seine Herde nicht durch den Winter bringen.
Vorsichtiger Optimismus, viel Hilfe von vielen Seiten: Der Winter kann kommen
Heute, reichlich sechs Wochen nach der Katastrophe, blickt der Schäfer vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Er wird seine Herde durch den Winter bringen können. „Es ist unglaublich, wie viel Hilfe ich bekomme“, sagt er dankbar. Denn er wird nicht auf dem Brandschaden in Höhe von rund 9.000 Euro sitzen bleiben. Über ein Spendenkonto der Grünen Liga gingen bis Ende der ersten Septemberwoche fast 6.000 Euro ein. „Vom Kaufpark Nickern erhielt ich 1.500 Euro, vom Bauhaus-Baumarkt 500 Euro. Und außerdem brachte mir jemand zehn Heuballen“, zählt der Schäfer auf. Vor allem die Heu-Spende sei eine große Hilfe, denn um die 150 Tiere große Herde über den Winter zu bringen, braucht Ringling um die 50 Ballen. Die bereits eingelagerten 20 waren auf dem Trutzsch verbrannt, ebenso ein großer Teil der Wolle seiner Heidschnucken. „Ein Ballen Heu kostet aktuell um die 60 Euro. In normalen Jahren, wenn es regnet und genügend Heu gemacht werden kann, sind es um die 30 Euro.“ Hilfe kam aber auch in Form von Sachspenden. So kann er auf die Humuswirtschaft Dresden zählen, die ihm bei der Beseitigung der Brandreste hilft. Und die Firma Lomax stellte kostenlos zwei Tage lang einen Radlader bereit. Die Firma von Achim Bernhardt zog noch während des Brandes mit einem großen Traktor die lodernden Heuballen auseinander. „Die hätten sich sonst nie löschen lassen.“ Der Fußballclub seines Sohnes, die „Soccer for Kids“, kündigten gerade einen größeren Geldbetrag an, den sie durch einen Flohmarkt eingenommen haben.
„Ohne die Hilfe wüsste ich nicht, wie ich die Herde durch den Winter bringe“
Ohne die große Hilfe, sagt Frank Ringling, wüsste er nicht, wie es mit ihm und der Herde weitergegangen wäre. Die Tiere und er sind im Auftrag der Grünen Liga auf dem Trutzsch in Nickern im Einsatz. die Schafe halten einstige Militärgelände durch ihren gesunden Appetit zugänglich. „Zugleich erhalten sie dort auch die Artenvielfalt für besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten.“
Auch auf Streuobstwiesen in Niederpoyritz, am Heiligen Born in Leubnitz-Neuostra und in Sobrigau sind die vierbeinigen Landschaftspfleger im Einsatz.
Aus der Schafwolle lässt
Dem kommenden Winter blickt Frank Ringling heute jedenfalls deutlich entspannter entgegen als noch vor einigen Wochen. Den vielen Helfern ist er unendlich dankbar.
Spendenkonto: Grüne Liga Dresden/Oberes Elbtal e.V., Ostsächsische Sparkasse, IBAN: DE15 8505 0300 3120 2278 37
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