Steht der Sozialwohnungsbau in Dresden vor dem Aus?

WiD Sozialwohnungsbau
Dieses WiD-Bauvorhaben auf der Schäferstraße konnte abgeschlossen werden. Doch viele Projekte liegen jetzt erst einmal auf Eis. Bis Ende 2025 werden nur noch 124 WiD-Sozialwohnungen fertiggestellt- Foto: WiD

In den nächsten Jahren braucht Dresden mindestens 10.000 neue Sozialwohnungen. Doch die städtische WiD hat viele Projekte auf Eis gelegt.

Bezahlbarer Wohnraum ist in Dresden inzwischen ein knappes Gut. Die Stadt kann aktuell auf 10.914 belegungsgebundene Wohnungen zurückgreifen. Die sind aber fast vollständig ausgelastet und der tatsächliche Bedarf ist weitaus größer. Mindestens 10.000 neue Sozialwohnungen müssten in den nächsten Jahren gebaut werden.


WiD legt Neubauprojekte vorerst auf Eis

Von der Unsicherheit der Baubranche bleibt auch das kommunale Tochterunternehmen „WiD Wohnen in Dresden“ nicht verschont. Aufgrund des starken Anstiegs der Bau- und Finanzierungskosten sind inzwischen sämtliche Neubauprojekte, deren Bauphase noch nicht begonnen hat, auf Eis gelegt. Dadurch wird der Wohnungsbestand des städtischen Unternehmens von derzeit 817 Wohneinheiten bis Ende 2025 nur um 124 Wohnungen anwachsen. Abgeschlossen werden in diesem Jahr die Neubauprojekte Fröbelstraße (62 Wohneinheiten) und Schrammsteinstraße/Junghansstraße (20). Bis Mitte 2024 folgen 13 Wohnungen am Standort Carl-Zeiss-Straße/Dopplerstraße und bis Sommer 2025 noch 29 Wohnungen auf der Moritzburger Straße.


Wie soll es weitergehen mit sozialem Wohnungsbau?

„Wir stehen am Scheideweg“, schlägt Dresdens Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) Alarm. „Steigende Baukosten, hohe Zinsen und zu geringe Fördermittel haben dem Wohnungsbau einen herben Dämpfer versetzt. Die Unsicherheit in der Branche ist groß. Wenn wir die Dinge weiter so laufenlassen wie bisher, erlahmt der soziale Wohnungsneubau vollends. Viele Haushalte mit kleinem Einkommen haben es dann noch schwerer, eine erschwingliche Wohnung in Dresden zu finden.“

Wichtig sei jetzt eine Reform der staatlichen Förderung. „Wir brauchen eine zukunftsgewandte Förderpolitik, die nicht an starren Fördersätzen festhält, sondern mit einer verlässlichen Anteilsförderung Planbarkeit für Wohnungsbaubranche, Finanzwirtschaft und Verwaltung schafft.“ Die aktuelle Richtlinie der Landesregierung hinke der Entwicklung weit hinterher. „Die Förderbremse muss gelöst werden.“

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