Mal so gesagt … Zweierlei Maß

Mal so gesagt
Foto: Marion Doering

In Bayern kochen derzeit ja die Emotionen hoch: Hubert Aiwanger von den Freien Wählern hatte vor 35 Jahren ein Flugblatt mit rechtem Inhalt in der Tasche. Das war blöd, keine Frage. Doch ihn jetzt deshalb aus dem Amt jagen? Erinnern wir uns an Joschka Fischer. Der war, bevor er Außenminister wurde, mal Straßenkämpfer. Einer, der Polizisten zu Boden geprügelt, nachgetreten und Steine nach ihnen geworfen hat. In diversen Interviews hat er darüber berichtet. Er sei zum Teil der „Faszination revolutionärer Gewalt erlegen“, erzählt Fischer 2001 dem SPIEGEL. Politisch hat ihm das nicht geschadet. Oder unsere sächsische Justizministerin Katja Meier, wie Fischer eine Grüne. Sie spielte Anfang der 1990er Bass in der Punkband Harlekins , die den Song „Advent, Advent – ein Bulle brennt, erst eins, dann zwei, dann drei“ im Repertoire hatte. Vor drei Jahre sagt sie ebenfalls im SPIEGEL „Es ist absurd, dass das jetzt in einen Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Leipzig gestellt wird“. Wir lernen: Es gibt Verfehlungen, die o.k. sind (obwohl verboten) und solche, die nach lebenslanger Ahndung rufen. Oder wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

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