2021 war kein einfaches Jahr für das Dresdner Tierheim. Weniger Tiere, aber mehr Sonderfälle – so lautet das Fazit für das vergangene Jahr.
Insgesamt 812 Tiere kamen vergangenes Jahr in Obhut: 236 Hunde, 334 Katzen und 242 andere Tiere. Damit hatte das Tierheim zum wiederholten Mal in Folge weniger Neuzugänge als im Vorjahr. 2021 konnten 78 Hunde, 144 Katzen und viele sonstige Tiere vermittelt werden. Von den Fundtieren wurden 64 Hunde (von 89) und nur 35 Katzen (von 193) von ihren Besitzern wieder abgeholt. „Aktuell versorgen acht Mitarbeiter im Tierheim 39 Hunde, 64 Katzen und 50 andere Tiere. Ich danke allen, auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich hier um Tiere in Not kümmern“, so Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel.
Viele Tiere in Zwangspflege
Die Zahl der Tiere in Zwangspflege ist weiterhin hoch. Diese Tiere kommen ins Dresdner Tierheim, weil die Besitzer ins Krankenhaus oder in Haft müssen oder verstorben sind. Das Veterinäramt nimmt vernachlässigte Tiere in Zwangspflege und das Ordnungsamt gefährliche Hunde, die beschlagnahmt wurden. Häufig sind auch Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder das Sächsische Gefahrhunderecht die Ursachen. So mussten 2021 aus diesen Gründen 93 Hunde, 91 Katzen und 31 Kleintiere untergebracht werden.
Problematisch sind die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage der Tierhalter. Die Kosten für die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt in jedem Fall der Tierbesitzer. Wie bereits in den Vorjahren führte das auch 2021 zu deutlichen Außenständen, die den Haushalt des Tierheimes belasten. Hinzu kommt, dass hinter sehr vielen dieser Tiere ordnungsrechtliche Verfahren bzw. auch Strafverfahren stehen, die die zeitnahe Vermittlung der Tiere weiter verzögern.
Probleme bei der Vermittlung von Tieren
Die Zahl von 25 Hunden im Tierheim klingt nicht viel, ein großer Teil der Hunde findet teilweise seit Jahren keinen neuen Besitzer. Ursachen sind Alter und Gefährlichkeit. Der erste Eindruck am Gitter schreckt potentielle Interessenten immer wieder ab. Es sind keine fertig sozialisierten Hunde, die der Übernehmer sofort mit bester Erziehung problemlos ausführen kann, sondern es ist viel Arbeit und Hundeerfahrung notwendig. Hinzu kommen die gemäß sächsischem Gefahrhunderecht als gefährlich eingestuften Hunde. Gerade für gefährlich eingestufte Tiere ist kaum ein Bürger bereit, das Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt zu durchlaufen und einen solchen Hund zu übernehmen.
Tierheim dankt Spendern
Ende 2021 war ein Bestand an Spenden im Tierheim in Höhe von mehr als 28.000 Euro vorhanden. Das Dresdner Tierheim ist für jede private Unterstützung dankbar. Der Bestand an Geldern aus Nachlässen betrug am 1. Januar 2022 über 910.000 Euro. Das erleichtert die Arbeit und zeigt, dass die Dresdner die Leistung des Tierheimes schätzen. Von Spendengeldern konnten im vergangenen Jahr die neuen Boxen in der Katzenquarantäne und die verbesserten Außenzwinger finanziert werden, die eine ganztätige Außenhaltung schwieriger Hunde ermöglichen. Außerdem wurde das Tierheimfahrzeug mit einer Inneneinrichtung versehen, die für unterschiedliche Einsätze ausgelegt ist.
Öffnungszeiten, Vermittlungswochenende, Kontakte
Das Tierheim war auch im Jahr 2021 für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. Trotzdem konnten nach telefonischer Absprache sowohl Tiere abgegeben als auch Vermittlungen stattfinden. Die individuellen Termine bieten den Vorteil, dass der Tierpfleger sich intensiv mit dem Tierinteressenten und dem zu vermittelnden Tier befassen kann. Deshalb bleibt es bis auf weiteres bei der telefonischen Terminvereinbarung unter 0351-4520352.
Aktuelle Infos unter: dresden.de/tierheim
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