Immer mehr Menschen haben Rückenprobleme und benötigen physiotherapeutische Unterstützung.
Die Zahlen sind alarmierend, denn laut aktuellen Untersuchungen leiden Erwachsene und Kinder immer häufiger an Übergewicht mit all seinen Begleiterscheinungen. Hinzu kommt der Mangel an Therapieplätzen und Fachkräften, beispielsweise Physiotherapien.
Sachsen fehlen die Fachkräfte in allen Bereichen
Auch an Sachsen geht der gesamtbundesdeutsche Fachkräftemangel nicht vorbei. Vor allem in der Medizin und im Handwerk ist er deutlich spürbar. Geduld ist nicht nur beim Therapieplatz oder Arzttermin gefragt, sondern auch, wenn es um handwerkliche Leistungen geht. Zwar steigen die Ausbildungszahlen wieder, dennoch reicht dies nicht, so Andreas Brzezinski von der Handwerkskammer Dresden. Unterstützung wird ebenso händeringend im medizinisch-therapeutischen Bereich gesucht, wie uns auch die Geschäftsführerin einer Dresdner Physiotherapiepraxis erzählte. Das Therapiezentrum Prietz möchte an seinen Standorten in Dresden und Freital noch präsenter für Patienten sein: Deshalb soll die „Familie“, bestehend aus Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopädie-Experten, weiter wachsen. Susanne Prietz beobachtet eine stark wachsende Nachfrage nach Präventionskursen oder Personal Training. Kaum verwunderlich, denn immer mehr Sachsen leiden vor allem unter Rückenproblemen. Der DAK Gesundheitsreport zeigt, dass mehr als 1,4 Millionen Sachsen an „Rücken“ erkranken, Tendenz steigend. Ursächlich dafür sind vor allem mangelnde Bewegung und eine Zunahme der sitzenden Tätigkeiten.
Noch erschreckender: Sogar Kinder in Sachsen müssen immer häufiger physiotherapeutische Unterstützung oder Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Jedes elfte Kind in Sachsen war laut Informationen der Behörden bei der Schuluntersuchung zu dick. Auffällig dabei vor allem die regionalen Unterschiede. So zeigt sich, dass Kinder in ländlichen Regionen deutlich häufiger zu Übergewicht tendieren als im städtischen Umfeld. Die sächsischen Kindertagesstätten halten fortan dagegen und setzen auf mehr Bewegung im Alltag der Kleinen. Die Anzahl der Bewegungs- und Sportangebote wurde in den letzten Jahren deutlich erhöht und soll es künftig noch weiter werden.
Auch das Therapiezentrum von Susanne Prietz unterstützt mit ergotherapeutischen Angeboten und will so zu einem Gegentrend in der sächsischen Gesundheit bei Kindern beitragen. So gibt es beispielsweise Gruppentherapien, Hausbesuche, Therapieansätze bei neurologischen oder Therapiemaßnahmen bei psychischen Erkrankungen. Ziel ist es stets, die Gesundheit der Kinder zu verbessern, um ihnen den weiteren Lebensweg zu erleichtern.
Sprachprobleme bei Kindern nehmen auch in Sachsen zu
Die Zahlen sind alarmierend, denn jedes dritte Kind in Sachsen zeigt bei den Voruntersuchungen für den Schuleintritt Sprachprobleme. Ein Trend, der auch in anderen Bundesländern zu sehen ist. Den kleinen Kindern fällt es schwer, bestimmte Laute oder Buchstaben auszusprechen. Um spätere Folgen beim Sprachverständnis oder der grammatikalisch korrekten Anwendung in der Schule zu vermeiden, ist die Logopädie so wichtig.
Je früher sie im Einsatz kommt, desto besser lassen sich Sprachstörungen beheben, so Susanne Prietz vom Therapiezentrum Prietz. Auch ihr Team kann eine wachsende Nachfrage nach Logopädie-Therapien verzeichnen. Deshalb bietet sie neben Stimmtherapie auch Ess-Training, manuelle Schluck-Therapie und viele andere therapeutische Maßnahmen zur Behebung von Kommunikations- und Sprachstörungen an. Eltern sind dabei wichtiger Bestandteil für den Erfolg. Die therapeutischen Grundlagen, die in der Logopädie-Praxis geschaffen werden, müssen auch zu Hause Anwendung finden. Dabei werden Eltern jedoch nicht alleingelassen, denn sie bekommen durch Logopädie-Experten wichtige Tipps und Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis.
Fachkräfte im Bereich Physiotherapie händeringend gesucht
Wer einen Beruf sucht, in dem er wirklich Menschen halfen kann, der kann sich auch direkt bei unserer Interviewpartnerin, Susanne Prietz melden. Sie sucht Hände ringend, wie viele andere Experten in diesem Bereich auch, nach wertvoller Fachkräfte-Unterstützung. Um junge und unentschlossene Menschen von diesem Berufsfeld zu überzeugen, werden sogar Praktikumsplätze vergeben. Sie bieten die einmalige Chance, in den Alltag der Physio-, Ergo- und Logopädie hineinzuschnuppern und das vielfältige Aufgabenspektrum für sich zu entdecken. Aus vielen Praktikumsplätzen sind bereits spätere Ausbildungsplätze entstanden, doch das reicht bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an Fachkräften in ganzer Breite abzudecken.
Wer sich für eine Physiotherapie-Ausbildung entscheidet, findet in Sachsen unzählige Bildungsträger, die den Werdegang unterstützen. Nicht nur während der Ausbildung, sondern auch nach dem erfolgreichen Abschluss warten spannende Einsatztätigkeiten und Verdienstmöglichkeiten. Da der Fachkräftemangel vor allem im therapeutisch-medizinischen Bereich enorm ist, hofieren viele künftige Arbeitgebende ihre Fachkräfte mit tollen Angeboten, beispielsweise kostenlosem Firmenwagen, gratis Essen und Getränken am Arbeitsplatz oder Flexibilität bei den Arbeitszeiten.
Für alle, die nicht aus Sachsen stammen, gibt es gute Nachrichten: Der Umzug für die Ausbildung oder als Fachkraft lohnt sich, denn das Bundesland hat viel zu bieten. Nicht nur historisch und kulturell, sondern auch mit den imposanten Natureindrücken rund um Dresden und Co. ist Sachsen einzigartig. Auch die Lebenskosten sind in Sachsen im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern äußerst moderat. So gibt es auch in Großstädten bezahlbaren Wohnraum und gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Viele Arbeitgebende unterstützen sogar mit einem Jobticket, mit dem die Nutzung von Bus und Bahn kostenlos möglich ist.
Bildquelle: cocoparisienne via pixabay
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