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Seit 16. Februar kam es zu mehreren Spanndrahtbrüchen in den Brückenzügen A und B der Carolabrücke. Das hat das zur Überwachung installierte Schallemissionsmonitoring festgestellt. Durch die aktuell aufgetretenen Schäden ist eine neue Gefährdungslage entstanden.
Der geordnete Abbruch der Carolabrücke muss schnellstmöglich erfolgen. Die Stadtverwaltung wird deshalb auf ein langwieriges Vergabeverfahren aufgrund der akuten Einsturzgefahr verzichten. „Es ist Gefahr in Verzug. Wir werden direkt vergeben, um Gefahren, die von dem Bauwerk ausgehen, schnell auszuräumen. Draht für Draht können wir gegenwärtig über das Schallemissionsmonitoring dabei zuhören, wie die Restsicherheiten der Brücke schwinden. Das von der Landeshauptstadt zum Abbruch in Auftrag gegebene Rechtsgutachten bestätigt diese Auffassung“, sagt Dresdens OB Dirk Hilbert.
Besonders betroffen ist der elbaufwärts gelegene Brückenzug A. Über dem gemeinsamen Brückenpfeiler D wurden in dieser Woche fünf neue Brüche lokalisiert. Das ist die Stelle, die beim konstruktionsgleichen Brückenzug C zuerst versagte und den Einsturz verursachte. Die verbleibenden Restsicherheiten der Brücke sind durch diese Brüche deutlich reduziert. Die Direktvergabe für den Abriss soll noch in dieser Woche erfolgen.
In Vorbereitung der Abbrucharbeiten sind für den kommenden Montag und Dienstag (24./25. Februar) Drohnenüberflüge im Bereich der Carolabrücke zur Unterstützung der Kampfmittelsondierung in der Elbe geplant.
Die aktuellen Brüche im Spanndraht hängen sehr wahrscheinlich mit den hohen Temperaturschwankungen der sonnigen Wintertage mit sehr kalten Nächten zusammen. Auch im September letzten Jahres hatten starke Temperaturschwankungen zum Einsturz von Brückenzug C beigetragen.
Wie geht’s mit der Schifffahrt weiter?
Der Bereich der Carolabrücke wurde am 18. Februar für die Schifffahrt sofort gesperrt. Wenn für 72 Stunden keine weiteren Ereignisse auftreten sollten, ist eine schiffsgenaue Durchfahrt für dringende Transporte nach Anmeldung und unter ständiger Überwachung wieder möglich. Die Landeshauptstadt Dresden steht dazu in direktem Austausch mit dem Gutachterbüro von Prof. Steffen Marx und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Eine Entscheidung für mögliche Fahrten am Montag, 24. Februar, wird am Sonntag, 23. Februar, getroffen.
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