Weihnachten ist nun mal das Fest der Familie. Dann zieht es auch Tausende in Dresden Studierende zurück in die eigene Heimat. „Die leer gefegten Wohnheime brachten mich 2008 auf die Idee, als ich einige ‚Zurückgebliebene’ entdeckte, für die der Weg zu ihren eigenen Familien schlicht zu weit war“, sagt Bert Siegel. „Mit den Dresdner Verkehrsbetrieben entwickelten wir dann das Konzept der X-Mas-Tram, die in der Vorweihnachtszeit eine Tour durch Dresden dreht. Auf der Fahrt können sich Einheimische und Ausländische kennenlernen – eine Art Speed-Dating für interkulturelle Beziehungen auf familiärer Basis.“
Am 7. Dezember ist es wieder soweit. Die X-Mas-Tram lebt von Patenangeboten der Stadtbevölkerung, die sich in den Adventswochen Zeit nehmen wollen für ihre „Patenkinder auf Zeit“. Auf der rund dreistündigen Veranstaltung lernen sich die Mitfahrenden kennen. „Die Aktivitäten sind nicht auf das Weihnachtsfest beschränkt, auch vorab bieten sich viele Gelegenheiten beispielsweise zum Eislaufen oder zum Bummeln über den Weihnachtsmarkt“, so Siegel weiter.
Interessierte Paten melden sich online an und steigen am 7. Dezember um 17.30 Uhr an der Wendeschleife Nöthnitzer Straße in die weihnachtlich geschmückte Bahn. Diese fährt inklusive einer kleinen Stadtführung bis zum Straßenbahnmuseum Trachenberge. Nach kurzer Pause mit herzhafter Stärkung und Unterhaltung durch einen Posaunenchor fahren alle Teilnehmenden weiter zum Kinder- und Jugendhaus Emmers. Dort lassen die Fahrgäste bei Glühwein und Rostbratwurst mit musikalischer Unterstützung von einer Live-Band nebst Feuershow den Abend ausklingen.
Auf der Webseite der weihnachtlichen Straßenbahn und im Kulturbüro des Akademischen Auslandsamtes der Technischen Universität Dresden können die „Feierscheine“ für eine Teilnahme zum Preis von zwei Euro pro Person erworben werden.
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