Mit einem vielseitigen Programm beginnt das Sommersemester der Dresdner Seniorenakademie. Über 400 Veranstaltungen bietet die Dresdner Seniorenakademie gemeinsam mit der Bürgeruniversität der TU Dresden im Sommersemester an. Die Einschreibung beginnt am 15. März.Einen Ausblick auf das Programm gibt Dr. Jürgen Thomas vom Vorstandsmitglied vom Verein „Freunde und Förderer der Dresdner Seniorenakademie Wissenschaft und Kunst“.
Herr Thomas, die Seniorenakademie organisiert seit über 21 Jahren ein breites Bildungsprogramm für Menschen jenseits der 60. Geht nach so langer Zeida immer noch was?
Ja, selbstverständlich. Die Zahl der Veranstaltungen pro Semester bleibt zwar im Wesentlichen gleich. Aber wWir haben für die jeweils über 700 Hörerinnen und Hörer, die sich jeweils in den Semestern einschreiben, immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen. Häufig bauen die neuen Veranstaltungen auf Bewährtem auf, vertiefen und erweitern die Thematik.
So spielte die Reformation bereits im Wintersemester mit drei Vorträgen
eine wichtige Rolle. Fortsetzungen dazu folgen bis 2017. Im kommenden
Semester wird sich beispielsweise ein Vortrag „Zwischen Bilderflut und Bilderskepsis – neue Bilderfindung in der Reformation“ bewegen. Ein weiterer schaut voraus auf das Jubiläum in Mitteldeutschland, auf Orte und Veranstaltungen.
Oder nehmen wir ein Beispiel der Verknüpfung von Industrie, Wissenschaft und Technik – zusammengefasst unter „Industrie 4.0“. Der Begriff steht für die Entwicklung intelligenter Produktion, eine vierte industrielle Revolution. Ziel der Forschung ist dabei die Informatisierung der Fertigungstechnik und der Logistik bei der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Nach zwei Übersichtsvorträgen bisher, rückt im Sommersemester die energieeffiziente Produktion in den Mittelpunkt.
Natürlich gehen wir auch auf Probleme ein, die viele Menschen derzeit bewegen. Deshalb haben wir zum Beispiel den Vortrag „Populismus, Ressentiment, Empörung – wissenschaftliche Erkenntnisse zu Pegida“ ins Programm genommen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Was sollten die Studenten im reifen Alter nicht verpassen?
Das hängt natürlich in erster Linie von den Interessen jedes Einzelnen ab. Auf mehreren Gebieten können sich Senioren ihre Favoriten aussuchen. Das sind Natur, Medizin und Gesundheit, Gesellschaft, Geschichte, Kunst und Musik.
Höhepunkte werden Vorträge oder Lesungen wie „(Mobil-)-Kommunikation der Zukunft – Chancen und Potenziale“ und „Wirtschaftliche Tendenzen der Mobilität im Zeitalter der Globalisierung“ sein.
Auf großes Interesse stoßen sicher Vorträge wie: Ist Langlebigkeit eine Frage der Gene? Moderne Lebensmitteltechnik – Segen oder Fluchfür die Menschheit? Zu den Top-Veranstaltungen zählt die Vorstellung der Fakultät Landbau, Umwelt, Chemie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.
Ein wichtiges und beliebtes Standbein der Seniorenakademie sind die Bildungsreisen. Wohin soll’sim Sommersemester gehen? Geben Sie bitte ein paar Tipps.
Gerne. Das Angebot reicht von Zielen ganz in der Nähe bis in fernen Ländern.
Im Mai beispielsweise können Senioren zu einem Tagesausflug zum Schloss Weesenstein, der Perle im Müglitztal, mit Führung und Besichtigung der Schmilkschen Mühle aufbrechen.
Etwas weiter ist es bis Gotha. Dort informiert die Thüringer Landesausstellung 2016 über die Ernestiner – eine Dynastie, die Europa prägte. Nürnberg, München, Augsburg – mit dem Bus können Senioren in fünf Tagen auf Entdeckertour durch Bayern fahren.
Eine Flugreise führt im Mai nach Litauen, Lettland und Estland. Herrliche Natur und restaurierte Alt- und Hansestädte machen den Reiz der Reise indes Baltikums aus.Südliches Flair können Reiselustige in Italien erleben. Apulien kennt noch keinen Massentourismus und ist geradedeshalb lohnenswert.
Die Seniorenakademie vermittelt Konzert-, Opern- und Theaterbesuche.Welche künstlerischen Genüsse erwarten die Hörer?
Traditionell gehören Konzerte in der Hochschule für Musik, in der Dreikönigskirche, im Festsaal des Marcolini-Palais und im Hotel Königshof ins Programm. Aufführungen der Staatsoper und des Staatsschauspiels Dresden sind ebenfalls nicht wegzudenken. „Oper mal anders“ verspricht Richard Vardigans. Der Dirigent, Pianist und Dozent führt unterhaltsam in Opern ein. Und wer sich selbst künstlerisch betätigen möchte, kann das in der Seniorenakademie in einer der Interessengruppen tun. Theater, Malen und Zeichnen bieten den Senioren ebenso Raum zur Betätigung wie die IGs Schreiben, Zeitzeugen, Internet, Videofilmen und Bildgestaltung.
Gespräch: Gudrun Buhrig
Einschreibung ab 15.3. im Büro der Dresdner Seniorenakademie, Deutsches Hygiene-Museum, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden, Mo. bis Do., 9 bis 12 Uhr,
Semestergebühr: 40 Euro,Dresden-Pass 20 Euro, Tel.: 0351 4906470, E-Mail: [email protected], Homepage: www.tu-dresden.de/senior
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