Dresden/Berlin. Der Boom am Markt für Fernreisen mit dem Bus hält an. Immer mehr Menschen reisen mit dem Bus durch Deutschland als per Inlandsflug. Allerdings werfen immer mehr Unternehmen – unter anderem die Post, der ADAC, die Bahn – das Handtuch und steigen aus dem Markt aus. Lediglich die Firma FlixBus steht unangefochten an der Spitze und wird dabei immer noch größer.
Vor genau fünf Jahren, am 13. Februar 2013, wurde der Linienbetrieb mit täglich mehreren Direktverbindungen zwischen München, Nürnberg und Erlangen begonnen. Im Laufe des Jahres 2013 wurde das Liniennetz auf ganz Deutschland und das angrenzende Ausland erweitert. „Der Erfolg von FlixBus basiert sicherlich darauf, dass zu Beginn viele kleine Entscheidungen richtig getroffen wurden. Eine davon ist definitiv das Geschäftsmodell. Dieses fußt auf einer Kooperation mit regionalen Buspartnern“; fasst André Schwämmlein, Mitgründer und Geschäftsführer die Erfolgsgeschichte zusammen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir einfach näher am Produkt und am Kunden sind, als Großkonzerne, die sich in einem neuen Geschäftsfeld versuchen. Wir wissen, was die Fernbus-Nutzer wollen und können so schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren. So treiben wir Produktinnovation und die Weiterentwicklung unseres Angebots“
Dresden ist seit 2013 in das europaweite FlixBus-Streckennetz integriert. Die beiden Halte werden sehr gut von den Reisenden angenommen. Von den FlixBus-Haltestellen am Hauptbahnhof (Bayrische Straße) und Neustadt (Hansastraße) können derzeit mehr als 120 Direktziele erreicht werden. In Europa werden aktuell 250.00 tägliche Verbindungen zu 1.400 Zielen in 26 Ländern angeboten.
Streckennetz soll weiter wachsen
„Wir optimieren stetig unser Streckennetz, um für unsere Fahrgäste das bestmögliche Angebot bereithalten zu können“, heißt es aus der Unternehmenszentrale in München. So wächst das FlixBus-Streckennetz in Europa 2018 kontinuierlich weiter. Allein im deutschsprachigen Raum kommen rund 140 neue Halte hinzu.
Ein kürzlich neu hinzugefügtes Direktziel ab Dresden ist Chemnitz. Möglich machte das eine Ausnahmegenehmigung der Landesregierung, weil Züge der Bahn in Zukunft ein wenig mehr als eine Stunde für die Strecke benötigen. Aktuell können Bewohner und Gäste von Dresden je nach Wochentag bis zu elfmal täglich nach Chemnitz reisen. Weitere tägliche Verbindungen sind in Planung.
Ab Ende April können die Einwohner und Gäste von Dresden auch direkt in die dänische Hauptstadt Kopenhagen gelangen. Weitere mögliche neue Verbindungen werden derzeit geplant. Fest steht bereits, dass Nossen und Schkeuditz demnächst an das FlixBus-Streckennetz angebunden werden.
Mit Informationen, ob und inwieweit das Busunternehmen in die Planung eines neuen Busbahnhofs für Dresden involviert ist, hält man sich bei FlixBus vornehm zurück. „Bezüglich eines geplanten neuen Fernbusbahnhofes in Dresden stehen wir mit der Stadt in Gesprächen und sind im Austausch über die weitere Entwicklung“, heißt es kurz und knapp aus der FlixBus-Chefetage auf eine DAWO!-Anfrage. (Ekkehart Garten)
Infos zum Fernbusverkehr in Deutschland
- Während bis Ende 2012 Fernbuslinien Fahrgäste innerhalb Deutschlands bis auf wenige Ausnahmen nicht befördern durften, besteht seitdem zum Schutz des (von den Ländern bezuschussten) regionalen Zugverkehrs nur noch das Verbot für Fernbusse, Strecken in Konkurrenz zum Nahverkehr zu bedienen, wie sich nun aus § 42a Personenbeförderungsgesetz (PBefG) ergibt.
- Das ursprüngliche Gesetz aus dem Jahre 1934 sicherte der Deutschen Bahn als Bundesunternehmen ein Monopol auf Fernreisen. Durch eine Gesetzesinitiative der schwarz-gelben Bundesregierung wurden die Fahrten mit Fernbussen ab dem 1. Januar 2013 möglich.
- Der Marktanteil des Busses am Linienfernverkehr mit Bussen und Bahnen stieg von 2,2 Prozent (2012) über 5,9 Prozent (2013) auf 11,0 Prozent (2014). Ende 2016 wurden insgesamt 285 Linien angeboten. Stärkster Spieler auf dem Feld der Fernbusangebot ist die Firma Flixbus mit 90 Prozent. Die Anbieter Eurolines (2,8) und Dein Bus (2,1) rangieren mit deutlichem Abstand hinter dem Marktführer.
- Der Normal-Fahrpreis im Fernbusverkehr beträgt heute 8,6 Eurocent/Personenkilometer. (oca)
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