Peter Maffay über Weihnachten, die Wiedervereinigung und sein Konzert.
Deutschrocker Peter Maffay sang im vergangenen Jahr als Stargast beim Kreuzchor-Konzert im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion, im kommenden Sommer tritt er an gleicher Stelle mit seiner Band bei seiner einzigen großen Open-Air-Show des Jahres auf.
Herr Maffay, macht es für Sie einen Unterschied, ob Sie mit dem Kreuzchor im Stadion auftreten oder mit Ihrer Band?
Auf jeden Fall. Es ist ein großer Unterschied, ob es überwiegend Fans unserer Musik sind oder ob man vor einem relativ bunt gemischten Publikum spielt. Das Kreuzchor-Konzert war für mich ein völlig anderes Event als mein eigenes Konzert. Es war ein so nicht erwarteter, berührender Augenblick.
Würden Sie sagen, dass Sie zu Dresden eine andere Beziehung haben als zu anderen Städten, in denen Sie auftreten?
Auf jeden Fall. Mit Ex-Oberbürgermeisterin Helma Orosz bin ich seit Jahren befreundet, nach der Flutkatastrophe haben wir uns engagiert – das schafft besondere Verbindungen. Ich finde es sowieso gut, Freundschaften zu Leuten abseits des Musikgeschäftes zu pflegen. Dresden habe ich immer als sehr interessant empfunden. Die Architektur, ein paar sehr schöne Konzerte, persönliche Beziehungen. Das alles macht den Unterschied zu anderen Städten, in denen wir auftreten.
Inzwischen kennen Sie sicher auch Halle besser, weil Ihre Frau von da stammt. Hat sich dadurch auch Ihr Blick auf Ostdeutschland verändert?
Davon würde ich mal ausgehen, ohne dass ich das sofort an konkreten Fakten festmachen könnte. Was wir mit Hendrikjes Familie und ihren Freunden erleben, bringt mich dem Osten Deutschlands schon deutlich näher. 49 Jahre lang die Autobahn rauf und runter, du kennst nahezu jeden Bockwurststand, siehst aber nur sehr selten, was rechts und links der Piste passiert. Also habe ich jetzt erst entdeckt: Halle ist eine zauberhafte Stadt, und sie hat eine interessante Musikszene.
In Ihrer Beziehung klappt die Ost-West-Annäherung. Warum läuft es auf nationaler Ebene weniger gut?
Das sehe ich nicht so. Da muss ich vehement widersprechen. Ich glaube, diese Spaltung ist oft herbeigeredet. Wir alle sollten froh sein, dass es ist, wie es ist und wir die Situation von einst überwunden haben. Wir haben mit Fridays for Future eine Jugendbewegung, wie es sie in dieser Größe lange nicht gegeben hat. Genauso ist es mit der Wiedervereinigung. Sie ist einfach etwas sehr, sehr Gutes. Das Zusammenkommen, ohne dass es geknallt hat, ist für mich ein Weltwunder. Ich komme aus Rumänien, also auch aus dem Osten. Deshalb geht mir das tatsächlich sehr nahe.
Ganz anderes Thema: Wie und wo werden Sie Weihnachten feiern?
Ich habe noch keine Vorstellungen. Schon wegen meiner Tochter werden wir auf jeden Fall einen schönen Baum aufstellen und als Familie zusammen sein.
Gespräch: Andy Dallmann
Das Dresden-Konzert: Am 7.6. spielt Peter Maffay mit Band und speziellen Gästen im Rudolf-Harbig-Stadion. Karten dafür gibt es in allen SZ-Treffpunkten, unter 0351 48642002 und auf sz-ticketservice.de
DAWO! verlost 2×2 Stehplatz-Karten für das Konzert! Teilnahme per Kommentar bis zum 20. Januar, mit seinem Lieblingssong von Maffay. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Vor der Teilnahme beachten Sie bitte unsere Datenschutzhinweise. Diese finden Sie hier)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar