Dynamo kann endlich wieder jubeln

Matchwinner im wichtigen Spiel gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten Karlsruher SC war Marco Terrazzino (vorn), der mit einem äußerst sehenswerten Treffer in der 38. Spielminute letztendlich für den Dreier verantwortlich war. // Foto: Steffen Manig

Das Schlusslicht der 2. Fußball-Bundesliga gewinnt erstes Spiel nach der Winterpause.

Der erste Schritt ist gemacht. Dynamo ist erfolgreich in die Mission Klassenverbleib gestartet. Gerade mal 13 Punkte hatte Dynamo Dresden vor der Winterpause geholt und musste deshalb als abgeschlagener Tabellenletzter überwintern. Das Schlusslicht der 2. Fußball-Bundesliga gewann am Mittwochabend das erste Spiel nach der Winterpause gegen den direkten Konkurrenten Karlsruher SC mit 1:0 und rückt als Folge des ersten Sieges seit November bis auf vier Punkte auf die Badener heran, die nun ihrerseits in die Tabellenniederung abdriften und auf dem 15. Tabellenplatz rangieren.

Auf einem guten Weg, das Potenzial auszuschöpfen

Der Dresdner Neuzugang Marco Terrazzino traf in der 38. Minute vor 27. 595 Zuschauern im Harbig-Stadion zum vierten Saisonsieg der Dynamos. Dabei waren die Dynamo-Fans schon durchaus hoffnungsvoll ins Stadionrund geströmt; und sorgten dann auch vom Anpfiff an für beste Stimmung. Fans und Mannschaften wollten ein Zeichen setzen, dass man gemeinsam das schier Unmögliche – den Klassenerhalt – doch noch auf die Reihe kriegen will. Die Schwarzgelben gaben die richtige Antwort.

Nicht nur buchstäblich mit neuem Gesicht

Die Mannschaft hat dabei gegen den KSC nicht nur sprichwörtlich ein neues Gesicht gezeigt, sondern auch buchstäblich. Sechs Neuzugänge hat die SGD in dieser Transferperiode bislang vermeldet, mit Terrazzino und Patrick Schmidt standen zwei Neue auch in der Startelf. Sportgeschäftsführer Ralf
Minge wies auf den guten Einfluss der Neuen, die „mit dem Herbst nichts zu tun hatten“, auf die etablierten Spieler hin: „Man hat auch gesehen, dass die Spieler, die schon da waren, nun eine ganz andere Körpersprache gezeigt haben. Sie sind auf einem guten Weg, ihr Potenzial auszuschöpfen.“
Einigen der etablierten Akteure war der Wandel deutlich anzumerken. Sascha Horvath glänzte durch Spielfreude und Einsatz, ebenso wie die sattelfesten „Sechser“ Burnic und Klingenburg, der wohl sein bislang bestes Match für Dynamo spielte.

Endlich mal wieder Herr im eigenen Hause

Dynamo bestimmte vom Beginn an das Geschehen, zeigte erstmals seit langer Zeit, dass es hier nur einen Hausherren gibt – und der spielt in schwarz-gelb. Die Priorität lag zunächst auf einer stabilen Defensive. Dynamos neuer Trainer Kauczinski ließ vorsichtiger agieren als noch sein Vorgänger Cristian Fiel, weswegen der KSC zu keiner Zeit zur Entfaltung kam. Die Gäste hatten reichlich zu tun, den eigenen Strafraum dicht zu machen. Viel kam auf das Tor von Dynamo- Torwart Kevin Broll nicht geflogen. Nach 62 Minuten musste er sich erstmals nach einem Ball strecken. Und dass Broll einen relativ geruhsamen Abend verlebte, war dabei vor allem der dichten Abwehr zu verdanken. Die Innenverteidiger Florian Ballas und Jannis Nikolaou räumten alles weg, was durchkam. Sie waren die Türme in einer bedingungslos kämpfenden Mannschaft.

An diese Leistung gilt es nun in den nächsten Wochen bei den folgenden Spielen immer wieder anzuknüpfen. Am besten, noch stärker, betont Dynamos „Man of the Match“ Marco Terrazzino. „Wichtig ist eine geschlossene Mannschaftsleistung“, betonte er nach Abpfiff und blickte auch schon ein wenig auf das kommende Spiel in Heidenheim an diesem Sonntag. Seine Rechnung für das Auswärtsspiel ist dabei recht simpel: „In Heidenheim müssen wir kompakt stehen und nichts zulassen. Und wenn wir unsere Konter ein bisschen ruhiger ausspielen, dann können wir auch einen Dreier einfahren.“

Neu-Dynamo-Stürmer Patrick Schmidt, der Ex-Heidenheimer, gibt ihm da völlig recht. „Ich denke zwarnoch gern an meine Zeit in Heidenheim zurück, aber am Sonntag zählt für mich nur der Erfolg für Dynamo. Wir müssen nun dort weitermachen, wo wir gegen Karlsruhe aufgehört haben und so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller herauskommen.“ Stimmt.

EKG

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