Die Corona-Krise hat vor allem Kultureinrichtungen hart getroffen. Mögliche Konzepte und Ideen für die Zukunft nach der Krise präsentiert der Soziologe und Publizist Dr. Harald Welzer in einem Livestream an diesem Sonntag.
Der Soziologe und Publizist Prof. Dr. Harald Welzer entwirft am Sonntag, 24. Mai 2020, 18 Uhr in einem Live-Stream konkrete Zukunftsbilder für die Kultur nach der Krise und für eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft. Damit möchte er insbesondere auch zeigen, dass die vielbeschworene „Alternativlosigkeit“ in Wahrheit nur Phantasielosigkeit ist. Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens braucht es für Kunst und Kultur einen Neustart – und nicht nur einen ökonomischen. Doch wie kann dieser aussehen? Können Kunst und Kultur notwendige Veränderungen innerhalb aller gesellschaftlichen Bereiche herbeiführen?
Im anschließenden Gespräch mit Gunda Röstel, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH sowie Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, wird diskutiert, wie die aktuelle Krise Kul-tur verändert und ob Kunst und Kultur die notwendigen Transformationen – ein alternatives Wirtschaftssys-tem, ein gewissenhafter Umgang mit der Natur, eine verbesserte Sozialstruktur, die Ermöglichung eines guten Lebens für alle – kommunikativ einleiten, steuern und begleiten können.
„Gerade in einer Stadt wie Dresden ist der Beitrag von Kunst und Kultur immens – gesellschaftlich, wirtschaftlich und auch für den Tourismus. Wir wollen als Kulturverwaltung die Initiative ergreifen und gerade jetzt, in dieser Krisenzeit, über einen neuen Nachhaltigkeitsbegriff für Kunst und Kultur diskutieren und diesen in ein Konzept für die nächsten Jahre übersetzen“, erläutert Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz.
Vortrag und Gespräch werden am Sonntag ab 18 Uhr live über die Webseite www.dresden.de/zukunftskunst und über den Facebook-Kanal der Landeshauptstadt Dresden gestreamt. Anmerkungen und Fragen an Harald Welzer können im Live-Chat über Facebook an ihn gerichtet werden.
Hintergrund
Der Live-Stream mit Harald Welzer ist Teil des digitalen Symposiums „Zukunftskunst! Wert und Wirkung nachhaltiger Kunst und Kultur“. Es bildet den Startschuss für einen langfristigen Nachhaltigkeitsprozess innerhalb der Dresdner Kulturlandschaft, initiiert und organisiert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz. Gemeinsam wird an der Entwicklung einer Strategie zur Implementierung ausgewählter Nachhaltigkeitsziele in den Kulturbetrieben Dresdens gearbeitet.
Die Veranstaltung wird von der Lokale Agenda 21 für Dresden e. V. durchgeführt und inhaltlich konzipiert. Organisatorisch vorbereitet wurde sie durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz.
Weitere Informationen zum Symposium finden Sie hier: www.dresden.de/zukunftskunst
Hier kommen Sie zum Facebookstream.
Harald Welzer
Prof. Dr. Harald Welzer ist Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor von „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“. Er leitet das Norbert-Elias-Center for Transformation Design an der Europa-Universität Flensburg und ist ständiger Gastprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Sankt Gallen. Er hat zahlreiche Bücher zu gesellschaftspolitischen Fragen und zur Nachhaltigkeit geschrieben, unter anderem „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“; „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“; „Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit“, zuletzt „Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen“, alle erschienen im S.-Fischer-Verlag. Daneben ist er Herausgeber von „taz.FUTURZWEI“ – Magazin für Zukunft und Politik. Die Bücher von Harald Welzer sind in 22 Sprachen erschienen.
Gunda Röstel
1991 gründete sie mit anderen den sächsischen Landesverband von Bündnis 90, dessen Landesvorstand sie von 1992 bis 1994 angehörte. Im Dezember 1996 wurde sie zur Sprecherin des Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Seit Juli 2004 ist sie kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH. Seit 2018 ist sie Mitglied der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der Bundesregierung sowie im Rat für Nachhaltige Entwicklung.
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