Am Freitag, 18. September wurde auf dem Dresdner Heidefriedhof der „Teich der Erinnerung“ eingeweiht.
Die neue 5.000 Quadratmeter große, naturnahe Anlage wird nicht nur Trauerort und Ruhepol für Angehörige und Besucher, sondern auch letzte Ruhestätte für Verstorbene. Es gibt Flächen für Urnenund Erdbeisetzungen direkt am Teich.
Zur Eröffnung an der Moritzburger Landstraße 299, wird der Erste Bürgermeister Detlef Sittel erwartet. Tobias Sachse vom Landschaftsarchitekturbüro Kretzschmar & Partner und Friedhofsleiter Mario Fischer informieren über Entstehung und Nutzung der Grabanlage. Ab 14 Uhr kann der Ort aus der Höhe von einem Hubsteiger aus besichtigt werden. Ein Rundgang über die Grabanlage ist individuell möglich, dabei stehen Friedhofsmitarbeiter für Fragen Rede und Antwort. Entstanden ist ein Teich mit einer Insel und großflächigen Flachwasserzonen. Wege folgen dem geschwungenen Ufer.
Es bieten sich vielfältige Aussichten auf den „Teich der Erinnerung“. Flach geneigte Böschungen sind mit Gehölzen, Stauden, Gräsern und Farnen gestaltet. Die Uferzone ist für Partnergräber sowie naturnahe Urnengemeinschaftsgräber erschlossen. Der Teich soll Ruhepol für Gedenken und Trauerbewältigung sein. An den Rändern des neuen Areals schließen sich Urnenwahlgräber und Baumgräber an. Weitere Reserveflächen sind bereits eingeplant. In einem Teil der Anlage „Teich der Erinnerung“ gibt es Grabfelder für Erdbeisetzungen, die zukünftig auch erweiterbar sind.
Der Teich ist etwa 85 Meter lang und variiert in der Breite zwischen 19 bis 31 Meter. Die Wasserfläche beträgt etwa 1.200 Quadratmeter mit einem Wasservolumen von rund 850 Kubikmetern. Insgesamt sind 2.050 Uferstauden und 330 Unterwasserpflanzen eingesetzt und gepflanzt. Im südlichen Teil befindet sich die Insel mit einer Länge von 44 Metern und einer Breite von 18 Metern. Die 565 Quadratmeter große Insel ist über eine Fußgängerbrücke zu erreichen. Hier sind Urnen-Partnergräber vorgesehen.
Der Heidefriedhof steht unter Denkmalschutz. Die Neuanlage des Teiches muss sich in den ursprünglichen Gesamtplan von 1936 einfügen und der gestalterischen Grundidee unterordnen. Die Neugestaltung des Areals wertet die Fläche am ehemaligen Kompostplatz südöstlich der Feierhalle auf. Das Städtische Friedhofs- und Bestattungswesen Dresden beschäftigte sich schon seit vielen Jahren mit der Schaffung neuer und innovativer Grabarten sowie Beisetzungsformen, die sich sehr stark an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren.
Insofern entstanden auf dem Heidefriedhof in Dresden in den vergangenen Jahren Baumbestattungen mit und ohne Namensnennung, Partnergräber am grünen Band, neugestaltete pflegearme Urnengemeinschaftsgräber sowie das muslimische und das buddhistische Grabfeld. Allen Grabarten liegt ein eigenständiges Gedenkmotiv zugrunde. In den zurückliegenden Jahren sowie auch in jüngerer Zeit äußerten die Bürger gegenüber dem Eigenbetrieb vielfach den Wunsch, ein größeres Angebot an naturnahen Grabfeldern zu schaffen.
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