Das vergangene Jahr war auch für das städtische Tierheim ein Jahr voller Herausforderungen. Die Arbeit im Tierheim wurde trotzdem ununterbrochen fortgeführt.
Erster Bürgermeister Detlef Sittel: „Die Aufgaben unseres Tierheimes blieben trotz Pandemie gleich. Es wurden Fundtiere und behördlich beschlagnahmte Tiere untergebracht. Das Team versorgte aber auch Tiere von Krankenhauspatienten, Inhaftierten und Verstorbenen und – wenn es die Kapazitäten erlauben – auch Abgabetiere. Aktuell kümmern sich acht Mitarbeiter um 43 Katzen, 40 Hunde und 74 andere Tiere. Ich danke allen für Ihren Einsatz.“ Insgesamt 998 Tiere kamen 2020 ins städtische Tierheim: 252 Hunde, 375 Katzen und 371 sonstige Tiere. Im letzten Jahr konnten die Mitarbeiter des Tierheimes insgesamt 453 Tiere vermitteln: 57 Hunde, 169 Katzen und 226 sonstige Tiere. Viele Tiere wurden auch von ihren Besitzern zurückgeholt.
2020 ging der langjährige Tierheimleiter Herr Kluge im Januar in den wohlverdienten Ruhestand. Im März startete Florian Hanisch als neuer Tierheimleiter. Er musste seine Arbeit mit der Corona-Pandemie unter schwierigen Voraussetzungen beginnen.
Fast 300 Tiere in Zwangspflege
Die Zahl der Tiere in Zwangspflege blieb auch 2020 hoch. Aktuell betrifft das 101 Hunde, 61 Katzen und 124 sonstige Tiere. Zwangstierpflege greift, wenn der Tierbesitzer ins Krankenhaus oder in Haft musste, verstorben ist oder das Veterinäramt Tiere wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz fortgenommen bzw. vom Ordnungsamt gefährliche Hunde beschlagnahmt werden mussten. Dazu kommen vermehrt Hunde und insbesondere Hundewelpen, die wegen illegalem Verbringen beschlagnahmt werden müssen.
Diese Tiere wurden zumeist nach Deutschland verbracht, ohne dass sie den zwingend geforderten Gesundheitsstatus hatten. Dazu gehört der EU-Heimtierpass, die Kennzeichnung per Mikrochip und eine gültige Tollwutschutzimpfung. Die Tollwutschutzimpfung ist ab 12 Wochen möglich und bis zum Erreichen eines wirksamen Impfschutzes vergehen weitere 21 Tage. Die Tiere müssen also in jedem Fall älter als 15 Wochen sein. Da diese Probleme durch die umliegenden grenznahen Landkreise nicht mehr allein lösbar sind, können wir Kapazitäten anbieten und die Tiere pflegen. Das ist oft problematisch und aufwändig, da diese Welpen mit diversen Krankheiten und oft zu jung für das Absetzen vom Muttertier hier ankommen.
Die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage der Tierhalter in den Fällen von Zwangspflegen bewirken, dass die Kosten oft nicht getragen werden können, die Tierhalter aber auch nicht auf ihr Tier freiwillig verzichten. Die Kosten für die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt in jedem Fall der Tierhalter. Wie bereits in den Vorjahren führte das auch 2020 zu hohen Außenständen, die den Haushalt des Tierheimes belasten. Es gab Kostenbescheide in Höhe von 47.959,56 Euro. Offen davon sind 29.112,10 Euro. Das sind fast 61 Prozent der gebuchten Einnahmen.
Probleme mit untergebrachten Tieren
40 im Tierheim lebende Hunde sind eigentlich nicht viel. Aber der Großteil dieser Hunde ist in Tollwutquarantäne. Eine Reihe von Hunden findet teilweise seit Jahren keinen neuen Besitzer, weil sie zu alt, zu gefährlich oder nicht erzogen sind. Der erste Eindruck schreckt so potentielle Interessenten immer wieder ab.
Diese Hunde brauchen viel Erfahrung, Erziehung und Aufmerksamkeit. Hinzu kommen die gemäß sächsischem Gefahrhunderecht als gefährlich eingestuften Hunde. Gerade für gefährlich eingestufte Tiere ist kaum ein Bürger bereit, das Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt zu durchlaufen und einen solchen Hund zu den Vorgaben des Sächsischen Gefahrhundegesetzes zu übernehmen.
Dank an Spender
Spenden gab es 2020 insgesamt 28.778,80 Euro. Das sind 22.533,08 Euro mehr als 2019.
Detlef Sittel: „Das Dresdner Tierheim ist für jede private Unterstützung dankbar. Es wird seit Jahrzehnten über Spenden und Nachlässe von Dresdnern unterstützt. Das erleichtert die Arbeit und zeigt, dass die Dresdner die Leistung des Tierheimes schätzen. Meinen Dank an alle Spender“.
Tierheim bleibt auch in Zeiten von Corona geöffnet
Aufgrund der Einschränkungen durch das Corona-Virus musste das Tierheim 2020 größtenteils für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen werden. Termine werden nur nach telefonischer Voranmeldung vereinbart. Dieses Verfahren hat für Tierinteressenten und Tierpfleger den großen Vorteil, dass Tierpfleger und Tierinteressent wissen, dass dann ausreichend Zeit für das Vermittlungsgespräch da ist. Angerufen werden kann im Tierheim montags und mittwochs 7.30 Uhr bis 16 Uhr und dienstags und donnerstags 7.30 Uhr bis 18 Uhr, sowie freitags 7.30 Uhr bis 14 Uhr.
Einige Vermittlungssonnabende konnten stattfinden. Sie standen immer unter den Anforderungen der Corona-Schutzverordnungen. Auch hier wurden Termine für Tierinteressenten einzeln telefonisch vergeben.
Die Kontaktdaten des Tierheimes
Das Tierheim ist unter der Telefonnummer 0351- 4520352, oder per E-Mail: [email protected] erreichbar.
Mehr Informationen zu den untergebrachten Tieren finden Sie hier.
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