Corona: Darüber wird am meisten gestritten

Corona: Darüber wird am meisten gestritten
Ob Kauf-, Miet- oder Darlehensvertrag: Jeder Mensch schließt im Laufe seines Lebens unzählige Verträge ab. Durch die Corona-Pandemie kam mit Reiseverträgen ein zusätzlicher Schwerpunkt für potenzielle Konflikte hinzu. // Foto: djd

Aus der Rechtsschutzpraxis: Darüber wird am häufigsten gestritten.

Die Corona-Pandemie hat den Alltag der Menschen in Deutschland seit März 2020 bis weit in das Jahr 2021 hinein gravierend verändert. Teilweise sind die Auswirkungen statistisch bereits gut belegbar – etwa bei der Häufigkeit verschiedener Rechtskonflikte. Die Anti-Corona-Maßnahmen sorgten dafür, dass es bei der Rangliste der Rechtsrisiken eine neue Nummer eins gibt.

Platz 1: Konflikte um Verträge

Im Jahr 2020 gerieten Kunden des Rechtsschutzversicherers knapp 80.000-mal in einen Rechtsstreit rund um Verträge, 20.000 mehr als im Vorjahr. Eine mögliche Ursache: Durch die Anti-Corona-Maßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen im Alltag konnten viele vertraglich vereinbarte Leistungen nicht mehr erfüllt werden. Aufgrund der Kontakt- und Reisebeschränkungen kam es vermehrt zu Rechtsstreitigkeiten etwa mit Reiseveranstaltern, Hoteliers oder Fluggesellschaften.

Platz 2: Konflikte im Straßenverkehr

Jahrelang stellten Konflikte im Straßenverkehr das größte Rechtsrisiko für Privatkunden dar. Nun sind sie mit knapp 60.000 Fällen auf den zweiten Platz „abgerutscht“. Oftmals geht es dabei um Bußgelder oder den Führerscheinentzug wegen überhöhter Geschwindigkeit. Aber auch strafrechtliche Verfahren, etwa wegen Fahrerflucht oder fahrlässiger Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall, kommen häufiger vor als gemeinhin angenommen.

Platz 3: Konflikte rund um den Arbeitsplatz

Streitigkeiten rund um den Arbeitsplatz bildeten mit 44.000 Fällen das drittgrößte Rechtsrisiko für Privatkunden. Kurzarbeit, Homeoffice und Co.: Auch hier sorgte die Pandemie für zusätzliche Rechtsstreitigkeiten.

Platz 4: Konflikte rund um das Thema Schadenersatz

Schadenersatzforderungen nahmen bei Roland Rechtsschutz mit 41.000 Fällen den vierten Platz unter den größten Rechtsrisiken für Privatkunden ein. Besonders häufig treten Konflikte rund um den Schadenersatz im Zusammenhang mit Unfällen auf, bei denen Menschen verletzt wurden. Schadenersatzzahlungen heilen keine Wunden, helfen aber, die Unfallfolgen abzumildern.

Platz 5: Konflikte rund ums Wohnen

Auf dem fünften Platz der größten Rechtsrisiken für Privatkunden folgten mit 32.000 Leistungsfällen Streitigkeiten rund ums Wohnen. Häufig kommt es zu Auseinandersetzungen unter Nachbarn – etwa wegen zu lauter Musik, Kinderlärm oder Hundegebell. Aber auch zwischen Vermietern und Mietern sind immer wieder rechtliche Probleme an der Tagesordnung: Wenn beispielsweise die Miete verspätet gezahlt wird, die Nebenkosten zu hoch angesetzt oder Mieter wegen Eigenbedarf gekündigt werden.

DJD

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