Ab 12. Dezember 2021 fährt die DB Regio AG nach gewonnener Ausschreibung auf den
vier Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal von
Heidenau nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz. Heute war der erste
umgebaute Triebwagen vom Typ Desiro (VT 642) in Kamenz: in ihm unterzeichneten der
Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die DB Regio den Vertrag für den Verkehr in den
kommenden zehn Jahren.
Das Dieselnetz im VVO wächst mit Beginn des neuen Verkehrsvertrages um knapp 0,3
Millionen Zugkilometer pro Jahr auf ein Volumen von gut 2 Millionen Kilometern. „Durch
zusätzliche Mittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
kann der VVO eine Taktverdichtung auf der wichtigen Strecke nach Kamenz umsetzen“,
erläutert Landrat Michael Harig, Verbandsvorsitzender des VVO. „Zukünftig fahren die Züge
montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14.00 Uhr und
18.30 Uhr alle 30 Minuten statt bisher nur stündlich.“ Mit der Taktverdichtung sowie der
umfangreich modernisierten Infrastruktur mit barrierefreien Bahnsteigen, Verknüpfungen mit
den lokalen Buslinien und sechs P+R-Plätzen mit über 400 Stellplätzen erreicht die Strecke SBahn-Standard und wird daher zum Fahrplanwechsel in S-Bahn S 8 umbenannt. „Die Zahl
der Pendler nach Kamenz ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, da viele neue
Arbeitsplätze entstanden“, betont Roland Dantz, der Kamenzer Oberbürgermeister. „Bereits
heute verzeichnen wir täglich über 600 Ein- und Aussteiger am Bahnhof – eine Zahl, die mit
dem neuen dichteren Takt noch gesteigert werden kann.“
Für den Betrieb des Netzes stellt die DB Regio über 100 neue Mitarbeiter ein und setzt
zukünftig 21 Fahrzeuge aus ihrem eigenen Bestand ein. „Wir sind stolz, dass unser
Angebot für den Betrieb des VVO Dieselnetzes den Aufgabenträger überzeugt hat. Mit guter
Qualität und Zuverlässigkeit leisten wir unseren Beitrag zur Mobilitätswende Großraum
Dresden. Wir haben den Anspruch, mehr Pendler für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen
und mit touristischen Angeboten in die sächsische Schweiz und das Osterzgebirge weiter zu
punkten.“ beschreibt Dr. Wolfgang Weinhold, Vorsitzender der Regionalleitung Südost der
DB Regio die Zielsetzung der DB Regio AG in diesem Netz.
Rund 60 Triebfahrzeugführer und 50 Kundenbetreuer werden für den Betrieb des
Dieselnetzes benötigt; entsprechend der durch den VVO festgelegten Anforderungen
übernimmt die DB Regio zahlreche Mitarbeiter der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB), die
das Netz derzeit nach einer Notvergabe betreibt. Für die Mitarbeiter, die zum Großteil von
der insolventen Städtebahn Sachsen stammen, ist die Zukunft damit gesichert.
Die Dieseltriebwagen stammen aus dem Bestand der DB Regio AG. Sie werden nach und
nach innerhalb der kommenden zwei Jahre komplett renoviert und mit WLAN, Steckdosen
und Bildschirmen zur Fahrgastinformation ausgestattet. Der Einsatz des ersten renovierten
Fahrzeugs ist ab Februar 2022 vorgesehen.
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