Nach den Schäden durch Sturmtief Ignatz ist der Nationalpark Sächsische Schweiz weiterhin gesperrt. Die Aufräumarbeiten laufen.
Durch das Zusammenbrechen abgestorbener Fichten im Nationalpark und durch Stürme wie in der vergangenen Woche sind einige Wege derzeit wieder nicht mehr passierbar. Aktuell betroffen sind 32 des insgesamt 400 km umfassenden Wegenetzes im Nationalpark. Weitere zehn Kilometer sind wegen dort laufender Arbeiten gesperrt.
Das Freischneiden der Wege im Nationalpark ist anspruchsvoll, da durch die vielen abgestorbenen Bäume ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter besteht. Nur in entsprechend großen Maschinen, in denen der Mensch gegen Baum- und Astabbrüche gesichert ist, können die Wege arbeitsschutzgerecht freigeschnitten werden. Auf schmalen und unzugänglichen Wegen können gängige Forstmaschinen nicht arbeiten. Mit einem speziellen Schreitbagger werden jetzt diese Wege bearbeitet.
„Ich freue mich, dass wir mit dem umgerüsteten Schreitbagger eine Möglichkeit gefunden haben, auch kleinere Wege wieder naturschutzgerecht passierbar machen zu können“, erklärt Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst. „Durch die flexible Maschine können Besucherinnen und Besucher unseren spannenden Nationalpark wieder mehr erleben. Und er minimiert gleichzeitig die Auswirkungen auf die sensible Natur mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten.“ Auch Vertreter des Nationalparks Böhmische Schweiz sowie des Nationalparkrats und der AG Wege waren anwesend, um sich über die Technik zu informieren.
Verkehrssicherungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren
Derweil gehen die Freischneidemaßnahmen an Rettungs- und Wanderwegen im Nationalpark weiter. Heute konnte die allgemeine Sperrung des Nationalparks nach den Stürmen der vergangenen Woche aufgehoben werden, da alle Rettungswege wieder freigeschnitten sind. Nach der Herbstsaison stehen weitere umfangreichere Verkehrssicherungsmaßnahmen an: Ab kommenden Montag ist die Maschinenstation Königstein von Sachsenforst im Kirnitzschtal an der öffentlichen Straße zwischen dem „Tiefen Hahn“ und der Felsenmühle im Einsatz. Der betreffende Straßenabschnitt muss dazu aus Sicherheitsgründen voraussichtlich bis zum 12. November gesperrt werden. Ab dem 15. November bis zum 10. Dezember gehen die Arbeiten vom Beuthenfall bis zum Gasthaus Felsenmühle weiter. Hier wird der Verkehr mit einem Ampelsystem geleitet.
„Die Maßnahmen, die wir zum Schutz vor Unfällen ergreifen, sind aufwendig und teuer, aber auch notwendig“, betont Ulf Zimmermann, Leiter der Nationalparkverwaltung. „Öffentliche Straßen, wie auch Gebäude und unsere wichtigsten Besucherschwerpunkte im Nationalpark müssen gegen Baumstürze und Abbrüche gesichert sein. Rettungswege, die für die Sicherstellung der Ersten Hilfe im Notfall dienen, müssen freigeschnitten sein. Dafür greifen wir teilweise intensiv in die Waldbestände rechts und links der Wege ein.“
Weiterhin Vorsicht auf Waldwegen geboten
Die aufwändigen Verkehrssicherungsarbeiten der vergangenen Jahre haben sich bewährt. Die öffentlichen Straßen und Gebäude blieben versehrt. „Die umfangreichen Rettungswege konnten in kurzer Zeit wiederhergestellt werden, sodass wir die nächsten Tage und Wochen dafür nutzen können, auch die momentan unpassierbaren Wanderwege wieder freizuschneiden“, so Zimmermann weiter.
Auf normalen Waldwegen im Nationalpark gelten weniger hohe Anforderungen an die Verkehrssicherheit. Grundsätzlich erfolgt das Betreten von Wäldern sowie auch des Nationalparks auf eigene Gefahr. Die markierten Wanderwege werden immer wieder auf Wegesbreite freigeschnitten, um die Passierbarkeit zu gewähren. Vorbeugende Eingriffe bleiben größtenteils zum Wohle des Natur- und Artenschutzes aus. Daher sollten sich auch in Zukunft Besucherinnen und Besucher entsprechend vorsichtig auf den Wegen bewegen, wenn sie die einzigartige Natur im Nationalpark erleben.
Informationen zu aktuellen Einschränkungen im Nationalpark finden Sie unter www.nationalpark-saechsische-schweiz.de.
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