Die Dresdner Wirtschaft hat das zweite Pandemiejahr 2021 besser bewältigt, als bisherige Prognosen das vorhergesagt haben. Zeichnete sich bereits im Finanzzwischenbericht im September 2021 ab, dass die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt im Jahr 2021 wieder deutlich zulegen, so hat sich dieser Trend nun bestätigt.
„Die Dresdner Wirtschaft sich in vielen Bereichen als sehr robust und krisenfest gezeigt“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Dies spiegelt sich nicht nur in den Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer von fast 400 Millionen Euro wieder, sondern auch in den Beschäftigtenzahlen wieder. Der Mittelstand, insbesondere das Handwerk ist und bleibt eine zentrale Säule unserer Wirtschaft. Daneben sind es vor allem die Zukunftstechnologien rund um die Chip-Industrie, die uns als Standort auszeichnen und die weltweit gefragt sind.“ Dennoch bleiben zentrale Aufgaben für die kommenden Monate und Jahre: „Unser Ziel muss es sein, jetzt auch die Rahmenbedingungen für die Branchen zu schaffen, die unter der Pandemie am stärksten gelitten haben. Kultur und Veranstaltungsbranche, sowie der Tourismus und Einzelhandel brauchen klare Perspektiven, aber auch gute Ideen und Konzepte. Hieran zu arbeiten, wird eine der Hauptaufgaben der kommenden Monate sein.“
In der Summierung von Steuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen konnten in der Landeshauptstadt Dresden rund 50 Mio. EUR mehr erzielt werden, als noch im Finanzzwischenbericht vorhergesagt. Ursache für diese positive Entwicklung war zum einen die wiedereinsetzende Konjunktur ab Sommer 2021 und zum anderen die umfangreichen Kompensationsleistungen vom Bund und Freistaat Sachsen für 2020/2021 sowohl gegenüber der Wirtschaft, als auch den Kommunen. Das führte im Ergebnis dazu, dass die im Jahr 2020 befürchteten massiven Einnahmeausfälle teilweise kompensiert werden konnten, was sich wiederum günstig auf das Steueraufkommen auswirkte und zu einem einmaligen Nachholeffekt im abgelaufenen Kalenderjahr führte.
Zwar liegen gegenwärtig die Steuereinnahmen immer noch weit unter den Werten im Vergleich zur Entwicklung vor Beginn der Corona-Pandemie und werden den ursprünglichen Wachstumspfad nach gegenwärtigen Schätzungen auch erst 2024 wieder erreichen, dennoch ist eine Erholung sichtbar.
Gleichzeitig erwartet Finanzbürgermeister Dr. Peter Lames noch ein schwieriges Jahr 2022. Die Prognosen der Steuerschätzer sehen für die Landeshauptstadt Dresden rund 11 Mio. EUR weniger Einnahmen vor, als im Haushaltsansatz 2022 geplant. So warnt der Finanzbürgermeister auch vor zu viel Euphorie: „Wir sind bisher besser durch die Pandemie gekommen, als anfangs befürchtet. Die Steuerschätzung im November hat jedoch aus methodischen Gründen die aktuelle Pandemiewelle nicht berücksichtigt und sich zur drohenden Omikron-Entwicklung gar nicht äußern können. Nimmt man jedoch die bisherigen Beschlusslagen des Stadtrates hinzu, die noch zur Finanzierung anstehen, so ist gegenwärtig davon auszugehen, dass wir den aktuellen Haushalt mit dem zu erwartenden Überschuss aus 2021 bewältigen werden. Die Prognose 2022 mahnt jedoch zur weiteren Vorsicht“.
Mit Blick auf den künftigen Haushaltsplan ab dem kommenden Jahr, sagte Dr. Lames: „Aufgrund der derzeitigen Unwägbarkeiten im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Pandemie, aber auch mit Blick auf die steigende Inflation und die Rohstoffpreise am Weltmarkt, werden wir erst mit der Maisteuerschätzung eine belastbare Annahme für die Planung des Doppelhaushaltes 2023/2024 haben, so dass wir gut beraten sind, solange noch auf Sicht zu fahren“.
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