Vortrag über DDR-Design im Autobau im Dresdner Verkehrsmuseum

Schickes DDR-Design: Robur und Wartburg Foto: Verkehrsmuseum

Karl Clauss Dietel gilt als einflussreichster Autodesigner der DDR. Seine Diplomarbeit bildete den Grundentwurf für den Wartburg 353. Nach einem Studium an der Kunsthochschule in Weißensee arbeitete Dietel ab 1961 in einem Kfz-Entwicklungszentrum. Ab 1963 war er freischaffend als Formgestalter für mehrere ostdeutsche Produzenten tätig. Aus seiner Feder stammen sieben Entwürfe für Trabant und mehrere für Lkw, darunter der Robur O 611. Auf Dietel gehen zudem die Mokickreihe Simson S50/51, der Roller SR50 und die MZ ETZ 125 zurück.

Leitgedanke der Entwürfe Dietels war das sogenannte offene Prinzip, wonach die Produkte variabel aufbaubar, einfach zu reparieren und umzubauen sein sollten. Zugleich sollte es nicht nur um Zweckbestimmung gehen, sondern auch um die „Poesie des Funktionalen“. Mit solch einem Gestaltungsverständnis musste der Professor freilich bei den damaligen Behörden anecken.
Für sein Lebenswerk erhielt Karl Clauss Dietel 2014 als erster und einziger Gestalter aus der DDR die höchste offizielle deutsche Auszeichnung in Gestaltung, den Bundesdesignpreis.

Mi., 29. März, 18 Uhr: „Unterm Rad – Anschluss, Vorgriff, Stagnation. Gestaltung an Kraftfahrzeugen in Ostdeutschland und der DDR“, Eintritt: 3 Euro. Dieser Vortrag von Prof. Karl Clauss Dietel ist eine Begleitveranstaltung zur Sonderschau „Trophys & Trophäen. MZ-Motorräder aus Sachsen 1952 – 2005“ bis 6.8. im Verkehrsmuseum.

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