2018: Jahr der Extreme und Rekorde

Trockenheit am Königsufer: keine Seltenheit. // Foto: Rene Meinig

Dem Dresdner Umweltamt liegen nun die Klimadaten aus dem vergangenen Jahr vor und bestätigen: 2018 war das wärmste, das trockenste und das sonnigste Jahr seit 1961, als die Messungen begannen.

11-Grad-Marke geknackt

Erst vor vier Jahren wurde in allen Medien verkündet, dass global, deutschlandweit und lokal die höchsten Jahresmitteltemperaturen seit Beginn des 20. Jahrhunderts gemessen wurden. Nun überholt das Jahr 2018 das bisher als das wärmste geltende Jahr 2014 um 0,2 Grad. Zum allerersten Mal wurde damit die 11-Grad-Marke in der Jahresmitteltemperatur in Klotzsche geknackt.

Seit Februar hatte sich eine Hochdruckzone über Nordosteuropa etabliert, die sich das ganze Jahr über nur wenig verlagerte und somit Ursache für die fast ganzjährigen hohen Temperaturen und die Trockenheit war. Nach Sachsen strömte permanent trockene, kontinentale Festlandsluft aus Osteuropa.

Auch der Regen blieb aus

Neben den hohen Temperaturen war auch die extreme Trockenheit für 2018 markant. Es regnete an nur 114 Tagen im Jahr. Das ist die geringste Anzahl an Regentagen seit 1961. Der Durchschnittswert liegt bei 169 Regentagen. Der Jahresniederschlag summiert sich auf lediglich 421 Millimetern. 2018 ist damit das trockenste Jahr seit 1961 und das zweittrockenstes Jahr seit 1917. Nur 1943 war es mit 393 Millimeter noch trockener. Dafür wurden immerhin 2117 Sonnenstunden registriert. Das sind 36 Prozent mehr im Vergleich zu der Referenzperiode von 1961 bis 1990.

Das Jahr startete stürmisch

Schon fast vergessen, eröffnete der Januar das Jahr mit einem Paukenschlag: Sturmtief Friederike fegte am 18. Januar über das Stadtgebiet hinweg und sorgte für zahlreiche Schäden an Dächern und Bäumen. An der Station Klotzsche wurde mit 121,7 Kilometer pro Stunde die zweithöchste Spitzenwindgeschwindigkeit seit 1961 gemessen.
Der folgende Februar war der trockenste und sonnigste Februar seit 1961, in dem es allerdings auch mal wieder richtig kalt wurde und die Elbe mit zahlreichen Eisschollen bedeckt war.

Das tut sich in der Stadt

Auch die Wirtschaft muss sich dem Problem zunehmend stellen. Mit der Temperaturerhöhung steigt die Anzahl der Kühltage. An Kühltagen überschreitet die Tagesmitteltemperatur 18 Grad Celsius und technische Kühlung kann in verschiedensten Bereichen der Wirtschaft oder des Gesundheitswesens notwendig sein.

2018 lag die Jahresmitteltemperatur 2,2 Grad über dem Klimareferenzwert von 1961 bis 1990. Bis zum Ende des Jahrhunderts berechnen die Klimamodelle einen Temperaturanstieg von zwei bis drei Grad für unsere Region. Die Verhältnisse, die wir 2018 in der Stadt erlebten, werden um das Jahr 2100 normal und nicht mehr außergewöhnlich sein.

Was können wir tun?

Der Verzicht aufs eigene Auto und der Umstieg auf den ÖPNV oder das Fahrrad helfen genauso wie energiebewusstes Heizen. Die Klimaumfrage des Umweltamtes hat gezeigt, dass die Dresdner sich wesentlich mehr Hitzevorsorge in der Stadt wünschen. Durch die bauliche Verdichtung verschwinden immer mehr Freiflächen.

Demzufolge müssen Flächenpotenziale an und auf Gebäuden stärker genutzt werden, zum Beispiel durch Dach- und Fassadenbegrünung. Begrünte Freiflächen dienen der Niederschlagsversickerung und schützen bei Starkregen vor lokalen Überschwemmungen.

www.dresden.de/klimaumfrage

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