Die Freizeit im eigenen Garten verbringen – ein Traum, der für rund 17 Millionen Haushalte in Deutschland Realität ist. Im Grünen lässt es sich einfach am besten entspannen. Doch ein Garten macht nicht nur Vergnügen, sondern auch Arbeit. Unkraut will gejätet, Blumen gegossen und der Rasen geschnitten werden. Gerade letzterer braucht regelmäßig Pflege, wenn er auf Dauer schön aussehen soll. Dabei ist nicht nur das Optische entscheidend, das Schneiden tut dem Rasen auch gut. Schließlich soll es kein Flickenteppich sein, sondern er soll möglichst kompakt wachsen. Doch ist es tatsächlich so einfach, mit dem Mäher drüber zu gehen, wenn das Gras zu lang wird oder gibt es etwas zu beachten? Die klare Antwort: Ja! Es gibt etwas zu beachten – und zwar so einiges!
Der passende Rasentyp
Rasen ist nicht gleich Rasen – auch wenn man vom bloßen Hinsehen oftmals keinen Unterschied erkennt. Gartenbesitzer sollten sich vor dem Kauf von Rasensamen immer die Frage stellen, welche Rasenart für sie die beste ist. Sprich: Wird der Rasen stark strapaziert, möchte ich so wenig wie möglich mähen und wie sind überhaupt die Begebenheiten im Garten? Lassen Sie uns die wichtigsten Rasenarten mal etwas genauer betrachten:
- Gebrauchsrasen
Diese Rasenart ist die am weitesten verbreitete. Der Gebrauchtrasen ist so beschaffen, dass er trotz höherer Belastung kompakt wächst. Voraussetzung ist, dass er regelmäßig gepflegt wird. Mähen alleine reicht dabei nicht aus, er muss auch von Zeit zu Zeit vertikutiert und gedüngt werden. Wassergaben sind nur bei längerer Trockenheit nötig, wird öfter gegossen, wächst das Gras schneller. Geschnitten werden sollte er drei- bis viermal im Monat, die optimale Schnitthöhe beträgt 3 bis 4 Zentimeter.
- Zierrasen
Da Zierrasen sehr zarte Grashalme hat, ist dieser Rasentyp kaum belastbar. Unkraut wächst hier nicht, wenn man ihn regelmäßig pflegt. Im Gegensatz zu Gebrauchtrasen muss Zierrasen sehr oft gemäht werden. Diese Art von Rasen ist also sehr arbeitsintensiv. Er sollte zweimal in der Woche auf 1,5 bis 2,5 Zentimeter geschnitten werden.
- Landschaftsrasen
Dieser Rasentyp kommt in der Regel auf öffentlichen Flächen vor. Wer zuhause einen sehr weitläufigen Garten mit einer entsprechend großen Rasenfläche hat, könnte den Landschaftsrasen als Alternative zum Gebrauchtrasen ansäen. Der Vorteil: Der Pflegeaufwand ist relativ gering, er muss nur sehr selten (rund einmal im Monat) gemäht werden, weil er langsamer wächst.
- Strapazierrasen
Dieser Rasen ist noch belastbarer als der Gebrauchtrasen, braucht aber trotzdem sehr viel Pflege. An regelmäßigem Mähen (drei- bis viermal im Monat) und zusätzlichen Wassergaben kommt man hier nicht vorbei.
- Spielrasen
Ist dem Strapazierrasen gleichzusetzen, ist vielleicht sogar noch ein Stück robuster und daher besonders dann geeignet, wenn Kinder im Haushalt sind, die den Rasen als Spielfläche auserkoren haben. Gemäht wird in der Intensität wie beim Strapazierrasen.
- Englischer Rasen
Eine Rasenart, die wohl am meisten Pflege bedarf, ist der Englische Rasen. Im Gegensatz zum Zierrasen sind dessen Halme robust und trittfest. Auch tritt Unkraut nicht auf und er ist resistent gegen Krankheiten. Allerdings braucht er sehr viel Pflege und regelmäßige Rasenschnitte – mindestens zwei pro Woche.
- Schattenrasen
Ein Sonnengarten ist der Traum eines jeden, doch nicht überall kommt auch genügend Licht hin. Darunter kann ein herkömmlicher Rasen leiden – nicht so der Schattenrasen, der genau dafür ausgelegt ist. Er wächst im Schatten genauso gut wie seine Verwandtschaft in der Sonne und ist darüber hinaus noch widerstandsfähig gegen Krankheiten. Außerdem macht ihm Staunässe wenig aus. Schattenrasen wird drei- bis viermal im Monat auf eine Länge von 4 bis 5 Zentimetern gestutzt.
- Magerwiese
Befinden sich zwischen den Gräsern auch Wildblumen und Kräuter, spricht man von einer Magerwiese. Diese braucht kaum Pflege und muss auch nur selten gemäht werden. Besonders gut geeignet für Gartenbereiche, die nicht als Nutzfläche dienen. Die Magerwiese ist für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge ein regelrechtes Eldorado. Ein Mähen ist nur bei Bedarf nötig, die Höhe sollte nicht unter 8 bis 10 Zentimeter liegen.
Der richtige Rasenmäher
- Mähroboter
Am bequemsten ist es natürlich, wenn man die Mäharbeiten machen lässt. Zum Beispiel von einem Rasenmäh-Roboter. Diese lassen sich bequem einstellen und verrichten die Arbeit vollkommen selbstständig. Die Technik und die Einstellungen erlauben es, dass der Roboter genau weiß, wo er zu mähen hat und welche Halmlänge es sein soll. Auch die Zeiten lassen sich programmieren, Sie als Gartenbesitzer müssen also nicht einmal zu Hause sein. Allerdings darf auch ein Rasenmäh-Roboter nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit seine Arbeit verrichten. Er ist zwar um einiges leiser als ein Benzin- oder Elektromotor, bringt aber trotzdem noch zwischen 50 und 60 dB auf. Damit ist er so laut wie beispielsweise ein Fernsehgerät in Zimmerlautstärke. Die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 59 dB überschreitet er dabei nicht. In Wohngebieten ist es somit erlaubt, den Rasenmäh-Roboter an Werktagen von 7 bis 20 Uhr zu betreiben und dann heißt es wieder, Füße hoch und zuschauen.
Die Stromkosten sind relativ überschaubar, wobei es auf viele Faktoren ankommt, wie etwa die Häufigkeit des Mähens, die Größe der Rasenfläche und nicht zuletzt das Modell. Im Schnitt kann man aber mit jährlichen Stromkosten zwischen 20 und 40 Euro rechnen.
- Elektromäher
Die Anschaffung ist preiswert, die Stromkosten ebenfalls, die Umweltbilanz ist sehr gut. Da hier aber immer ein Stromkabel mitgeführt werden muss, ist der Elektromäher nicht für große und verwinkelte Gärten mit viel Baumbestand geeignet. Als Alternative gibt es den Akku-Rasenmäher, die preislich aber rund doppelt so teuer sind, wie Elektromäher.
- Benzinmäher
Besonders gut sind Benzinmäher für weitläufige Rasenflächen geeignet, da die Schnittbreite relativ groß einstellbar ist. Die Umweltbilanz ist gegenüber den Strommähern schlechter, außerdem braucht er eine regelmäßige Wartung. Eine Variante des Benzinmähers ist der Mulchmäher, der ohne Fangkorb betrieben werden kann. Das geschnittene Gras bleibt so auf dem Boden liegen und versorgt den Rasen mit wertvollen Nährstoffen. Bei Bedarf kann ein Fangkorb jederzeit angebracht werden.
- Sichelmäher und Spindelmäher
Hier ist noch echte Muskelkraft gefragt. Sichel- und Spindelmäher sind ohne Motorantrieb und daher vor allem für kleine Rasenflächen geeignet. Während der Sichelmäher die Grashalme abschlägt (wie bei einer Sichel), schneidet der Spindelmäher die Halme und arbeitet somit schonender.
Ein Rasen im Garten kann viel Freude bereiten, braucht aber auch etwas Pflege. Wie intensiv, hängt vom Rasentyp ab und davon, wie Sie selbst den Rasen mähen. Vielleicht lassen Sie aber auch arbeiten, dann können Sie das Grün in vollen Zügen genießen.
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