Studie: Kredite werden in Deutschland immer beliebter

Foto: Pixabay/Peggy_Marco

Immer mehr Deutsche sind dazu bereit, einen Kredit aufzunehmen. 34 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik nutzen demnach mindestens eine Finanzierung. Entsprechende Haushalte haben durchschnittlich aber sogar zwei 2,2 Kreditverträge mit einem Gesamtvolumen von 10.600 Euro. Gegenüber 2018 ist die Finanzierungsbereitschaft der Deutschen trotz der heraufziehenden Wirtschaftskrise gestiegen. Dies zeigt eine Studie des Bankenfachverbands, die vom 8. bis zum 29. Juli 2019 erhoben wurde.

Der Ratenkredit ist besonders beliebt

Unter den Finanzierungen ist der Ratenkredit die beliebteste Darlehensform. 26 Prozent der Deutschen mit Finanzierung setzen auf ihn. Es folgen der Dispo und der Rahmenkredit mit jeweils etwa 10 Prozent. Ratenkredite werden dabei besonders häufig zweckgebunden nachgefragt. Zwei Drittel der Deutschen, die auf diese Finanzierung vertrauen, nutzen das Darlehen laut Studie, um ein Fahrzeug zu erwerben. Es folgen Kreditaufnahmen für Computer, Unterhaltungselektronik, Möbel und eine Küche. Umschuldungen über Ratenkredite führen 25 Prozent der Personen durch, die eine entsprechende Finanzierung haben. Klassische Konsumausgaben wie Urlaub, Kleidung oder Schmuck sind im Vergleich selten.

Gründe für die Popularität des Ratenkredits

Der Ratenkredit wird offensichtlich als das beste Werkzeug angesehen, um sich den Wunsch nach einem eigenen Fahrzeug zu erfüllen. Dies ist aber nicht der einzige Grund, weshalb er sich der größten Popularität unter den Finanzierungsformen erfreut. Seine Zinssätze sind immer weiter gesunken. Beispielsweise bei der Bank of Scotland können Interessenten einfach einen Ratenkredit beantragen und zahlen möglicherweise nur 1,58 Prozent Zinsen. Dies hat die Hemmschwelle sinken lassen, ein entsprechendes Darlehen aufzunehmen.

Im Bereich der Elektronik gab es zudem eine Verschiebung. Smartphones sind hierfür ein gutes Beispiel. Spitzenmodelle haben sich signifikant verteuert. Sie können nicht mehr auf einmal bezahlt werden. Anders als früher wird ihr Ankauf auch nicht mehr durch Mobilfunkbetreiber großzügig subventioniert. Ein Ratenkredit wird zur Lösung, um sich die Anschaffung doch leisten zu können.

Banken bleiben die wichtigsten Darlehensgeber für Ratenkredite

Im Bereich der Geldgeber bleiben die Banken laut Studie die wichtigsten Ansprechpartner. Rund 50 Prozent der Ratenkredite werden demnach über die Geldhäuser vergeben. 44 Prozent der Interessenten an einer solchen Finanzierung informieren sich in einer Filiale eines Geldhauses. Weitere 24 Prozent rufen die Webseite eines Finanzinstituts auf. Diese Werte sind in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Zur Einschätzung: Nur 19 Prozent der Personen konsultieren Vergleichsportale, um sich über Ratenkredite zu informieren.

Der menschliche Kontakt wird wieder wichtiger

Spannend dabei: Der menschliche Kontakt wird für die Kreditinteressenten wieder wichtiger. 2018 schlossen 49 Prozent der Personen einen Kredit in einer Filiale ab. 2019 waren es 57 Prozent. Im Jahr 2018 entschieden sich 48 Prozent der Kreditnehmer dafür, das Darlehen teilweise online zu nehmen. 2019 waren es nur noch 42 Prozent. Die vollständige Online-Aufnahme sank von 4 Prozent in 2018 auf 1 Prozent in 2019. Es scheint, als hätten im Kreditbereich das Online- und das Filial-Banken-Geschäft ein Nebeneinander gefunden. Die absolute Zahl der Online-Kredite ist nämlich nicht gefallen. Stattdessen kommt das Plus für die Banken durch die gewachsene Zahl an Finanzierungen. Das Jahr 2020 muss zeigen, ob diese Entwicklung einmalig war oder ob es um einen Trend handelt.

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