Mit dem Namen Prohlis verbinden die meisten nur eins der beiden größten Dresdner Plattenbaugebiete – doch nur wenige Meter abseits der Häuser kann man sich dort auf eine spannende Erkundungstour begeben. Der im Mai 2020 eröffnete Archaeo-Pfad lädt zu einer elf Kilometer langen Wanderung im urbanen und trotzdem überraschend grünen Umfeld des Geberbaches ein. Elf Stelen informieren in Text und Bild über die Geschichte des jeweiligen Ortes und über dort gefundene archäologische Kostbarkeiten.
Es empfiehlt sich, die Tour am Palitzsch-Museum zu beginnen. Die Stele hinter dem Gebäude berichtet vom „Bauernastronomen“ Johann Georg Palitzsch, dem berühmtesten Sohn von Prohlis, und davon, wie aus dem 1288 ersterwähnten Dorf ab Mitte der 1970-er Jahre ein riesiges Neubaugebiet wurde. Dieses kann man wahlweise über die Gamig- oder die Palitzschstraße verlassen und den dunkelgrünen Wegweisern mit der Aufschrift „Archaeo-Pfad Dresden“ folgen.
Da ist zum Beispiel die Rede von der Elster- und der Weichsel-Eiszeit, die die Gegend formten und letztlich für fruchtbare Böden und damit für die Ansiedlung der ersten Bauern im Raum Dresden sorgten. Da geht es um die beiden geheimnisvollen „Langobarden-Gräber“, die 1897 zufällig in einer Lehmgrube gefunden wurden und deren herausragende „Schätze“ auf wohlhabende Angehörige einer germanischen Stammesgruppe aus der Zeit der Völkerwanderung deuten. Und da spielt auch die Industriegeschichte eine Rolle: Ton und Lehm, schon von den ersten Bauern vor 7.500 Jahren für Keramikgefäße und Baumaterial genutzt, fanden Ende des 19. Jahrhunderts Verwendung in mehreren Ziegeleien.
Ein Höhepunkt auch im Wortsinn ist der knapp 200 Meter hohe Trutzsch, Fundort mehrerer Urnengräber und wunderbarer Aussichtspunkt: Der Blick vom „Gipfel“ reicht weit über Dresden zur einen und bis zu den markanten Tafelbergen der Sächsischen Schweiz zur anderen Seite. Tief ins üppige Grün taucht der Pfad im schattigen Gebergrund ein, der sich auch unabhängig vom Lehrpfad für entspannte Wanderungen oder Spaziergänge am Stadtrand anbietet. „Hingucker“ am Wegesrand sind zudem das Schloss Nickern und die beeindruckende Stieleiche in Kauscha, gepflanzt 1898 anlässlich des 70. Geburtstages des beliebten Sachsen-Königs Albert.
B. Hilbig
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