Das ist eine Binsenweisheit. Keine Tore, keine Siege: Das ist eine einfache Formel, die Dynamo – und damit auch Markus Kauczinski – in den letzten Wochen zum Verhängnis geworden ist. Hat Kauczinski für seine Angreifer Christoph Daferner, Philipp Hosiner und Pascal Sohm nicht mehr die richtigen Worte gefunden, die Spieler nicht mehr kitzeln können? Vielleicht hätte er innerhalb der Kabine mal häufiger auf den Tisch hauen müssen. Das tat er offensichtlich zu selten. Seine Ansage vor dem Spiel in Unterhaching, „Wer jetzt noch nicht verstanden hat, dass es in die entscheidende Phase geht, den kann ich nicht gebrauchen“, verhallte jedenfalls wirkungslos. Höhepunkt der Harmlosigkeit war letztendlich die Partie gegen den Halleschen FC. Da machten die Saalestädter den Dynamos anschaulich vor, wie man angreift und Tore erzielt. Während die Schwarzgelben nach der abgewandelten Devise „Vorwärts nimmer, rückwärts immer“ agierten, marschierten die Gäste mit zwei, drei Spielzügen forsch in den Dresdner Strafraum. Das Ergebnis ist bekannt.
Hat die Dynamo-Krise nun an der Einstellung oder an der Aufstellung gelegen? Im Laufe einer Saison, gerade in Englischen Wochen, mal zu rotieren, ist nicht ungewöhnlich. Doch die Art und Weise, wie es Kauczinski in den letzten Partien handhabte, überraschte dann doch. Gegen Halle saß Hosiner trotz einer Quote von neun Toren und sieben Vorlagen in 28 Spielen zunächst nur auf der Bank, während Luka Stor (ein Tor in elf Spielen) von Beginn an ran durfte. Ob sich Kauczinski damit ein Gefallen getan hat? Jedenfalls blieb Dynamos Offensive dadurch komplett harmlos. Allerdings waren Kauczinski in der letzten Zeit durch Personalprobleme auch die Hände gebunden. Viel zu viele Verletzte, darunter mehrere Akteure, die eigentlich gesetzt sind.
Bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Coach schnellstmöglich die Wende und damit der erhoffte Aufstieg kommt.
EKKI GARTEN
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