Zahnschmerzen können schnell zum Dauerproblem werden. Experten raten deshalb, die Zahnpflege ernst zu nehmen.
Karies und Parodontitis sind die zwei bekannten „Volkskrankheiten“ im Mund. An einer Parodontitis leiden Schätzungen zufolge etwa 70 Prozent der Erwachsenen in Deutschland. Das Tückische: Die chronische Entzündung der Zahnfleischtaschen und des Zahnhalteapparates durch Bakterien in Belägen verläuft anfangs völlig schmerzlos und unbemerkt. Infolge drohen im Ernstfall schwere Entzündungen, lockere Zähne und sogar Zahnverlust. Sowohl Karies als auch Parodontitis können vor allem mit einer guten Zahnpflege verhindert oder zumindest eingedämmt werden.
Dazu zählt neben dem Putzen mit der elektrischen oder manuellen Zahnbürste auch die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. Mindestens zweimal pro Jahr sollte zudem der Zahnarzt zur Kontrolle aufgesucht werden. Er prüft, ob die Zahnpflege ausreichend ist und führt eine professionelle Zahnreinigung durch. Bei der Zahnpflege sollte man auf eine sanfte, aber dennoch wirksame Zahncreme setzen. Sie sollte außerdem ohne den inzwischen umstrittenen Weißmacher Titandioxid, der zum Beispiel in Lacken oder Lebensmitteln und Medikamenten enthalten ist, auskommen.
Denn die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA stuft den mineralischen Stoff als „nicht mehr sicher“ für Lebensmittel ein. Es sei nicht auszuschließen, dass er bei oraler Aufnahme erbgutschädigend und krebsauslösend wirken könne. So gibt es heute zum Beispiel medizinische Kamillenblütenzahncremes, die kein Titandioxid mehr enthalten. Dadurch werden die natürlichen Inhaltsstoffe wie die Extrakte der Echten Kamille und die ätherischen Öle in einer natürlichen Zahncreme-Färbung sichtbar. Mit ihrem erhöhten Fluoridanteil schützt die Zahncreme nach Herstellerangaben die Zähne noch wirksamer vor Karies.
Beratung beim Zahnarzt
Durch die regelmäßige Anwendung reduziert sich auch das Schmerzempfinden an den Zähnen beim Genuss von Heißem oder Kaltem, Süßem oder Saurem deutlich. Die Hersteller verweisen dazu auf vielversprechende Studien. Entsprechende Cremes sind besonders geeignet für schmerzempfindliche Sensitivpatienten. Die entzündungshemmenden und antibakteriellen Inhaltsstoffe können demnach durchaus wirkungsvolle Parodontis-Prophylaxe leisten. Sie helfen, das Zahnfleisch zu pflegen und zu kräftigen und Entzündungen abklingen beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen.
Je geringer ausgeprägt die Zahnfleischtaschen sind, umso weniger haben krankheitsauslösende Keime die Möglichkeit, zu siedeln und Entzündungen mit zu verursachen. Einer Studie zufolge konnte eine Kamillenblütenzahncreme die Tiefe der Zahnfleischtaschen um 68,5 Prozent verringern. Wer sensible Zähne hat oder einfach vorbeugen möchte, sollte sich bei seinem Zahnarzt beraten lassen.
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