Über 30 Dresdner Kultureinrichtungen haben die mit der geplanten Wiedereröffnung verbundenen Corona-Auflagen kritisiert.
Ab Freitag, den 14. Januar können Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten wieder für Geimpfte und Genesene geöffnet werden, solange die Überlastungsstufe im Zusammenhang mit der Bettenbelegung in Krankenhäusern nicht überschritten wird. In Kinos, Theater, Konzertsälen und Opernhäusern gilt die 2G-plus-Regel vorgesehen. Dann wird zudem ein tagesaktueller Test benötigt, sofern man keine Auffrischungsimpfung hat oder die zweite Impfung nicht mehr frisch ist. Ferner sollen die Häuser ihre Platzkapazität nicht ausschöpfen und bei Erreichen der Überlastungsstufe wieder schließen.
Wenn die Regierung „mit Verweis auf eine Minderheit der Ungeimpften begründet, warum alle Kultureinrichtungen erneut unter dem Vorbehalt der Schließung stehen, wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, heißt es in einem am Dienstag publizierten offenen Brief. In ihm wird daran erinnert, dass sächsische Kultureinrichtungen schon mehrere Lockdowns verordnet bekamen und auch im November 2021 wieder schließen mussten. «Die Kultureinrichtungen haben diese erneute Schließung mitgetragen in der Hoffnung, damit eine verlässliche Perspektive für das neue Jahr zu ermöglichen», hieß es. Der Entwurf der neuen Schutzverordnung trübe nun die Freude über die in Aussicht gestellte Öffnung, da es eine Rückfalloption gebe.
Die Unterzeichner des Briefes, darunter die Intendanten von Semperoper, Staatsschauspiel, Philharmonie und den Musikfestspielen, sprechen von einer „Symbolpolitik, die die Falschen trifft, Vertrauen verspielt, Existenzen gefährdet (…) Für die vielfältigen Kultureinrichtungen in Sachsen bedeutet das eine weitere Marginalisierung und Demotivierung bis hin zur Existenzbedrohung für privatwirtschaftliche Veranstalter. Ein weiterer Kultur-Lockdown ist nicht mit Geld zu heilen.“ Das mehrfache, kurzfristige Schließen, zwischenzeitliche Öffnen und erneute Schließen zermürbe Veranstalter, Betreiber, Beschäftigte und Publikum gleichermaßen und gefährde Kunst und Kultur in ihren Grundfesten.“
Den vollständigen Brief können Sie hier nachlesen.
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