Sachsens Wälder sollen besser vor Bränden geschützt werden

Waldbrand
Im August brannte es in der Sächsischen Schweiz. Die Folgen sind noch immer sichtbar. //Symbolfoto: Pixabay

Durch einen umfangreichen und langfristigem Umbau sollen sächsische Wälder besser vor Bränden und Stürmen geschützt werden.

„Wenn es keinen Klimawandel gäbe, hätten wir einen Großteil des Waldumbaus bereits geschafft“, sagte Sven Martens, Referatsleiter Forsteinrichtung im Staatsbetrieb Sachsenforst in Pirna. Derzeit würden aber Szenarien immer wahrscheinlicher, die weit jenseits der zwei Grad Erwärmung lägen. „Dann rücken die heute angebauten Buchen bereits innerhalb der neu gepflanzten Waldgeneration wieder aus dem standörtlichen Optimum heraus.“ Der Waldumbau ist auf eine Erhöhung der Anteile von Laubbaumarten ausgerichtet. Damit ist zugleich eine Verringerung des Brandrisikos gegeben.

Im Vergleich zur Ausgangssituation vor 1990 ist in Wäldern wie der Dahlener Heide oder Teilen der Dübener Heide das von den Baumarten ausgehende Brandrisiko heute bereits deutlich geringer. Hier ist der Waldumbau weit fortgeschritten. „Auch weil wir in den letzten drei Jahrzehnten spürbaren Rückenwind durch die Natur bekommen haben. Die Erwärmung lässt Eichen und Buchen häufiger blühen. Ihre Naturverjüngung trägt dort, wo die Wilddichte ein Aufwachsen zulässt, erheblich zum Waldumbau bei“, erklärt Martens. Weil es viele Vorteile mit sich bringt, wachsen die im Waldumbau angebauten Buchen, Weiß-Tannen, Eichen und anderen Laub- und Nadelbaumarten in der Regel unter dem Kronendach der Altbestände. Aus diesem Grund wird der Generationswechsel von den Fichten- und Kiefernbeständen, der seit 1990 verstärkt eingeleitet wurde, in Sachsens Wäldern erst mit dem Verlust der Fichten und Kiefern durch den Borkenkäfer sichtbar.

Die andauernde Trockenheit der vergangenen Jahre zeige, dass es vor allem „stresstolerante“ Baumarten, wie die Eichenarten, braucht. „Viele Baumarten, die mit Trockenheit zurechtkommen, etwa Elsbeeren, Mehlbeeren, Eiben, Feldahorn, Wildbirnen wachsen längst nicht überall zu stattlichen Bäumen heran“, so der Waldexperte. Unklar ist, ob wir zukünftig den gegebenen Holzbedarf überhaupt decken können. Denn dafür müssen die Baumarten bei geringerem Wasserangebot genauso produktiv sein wie die bisherigen Nadelbäume.

Der Waldumbau ist laut Martens aber nicht generell ein Brandminderer oder Brandverhinderer. Der Wechsel der Baumart leiste nur einen Beitrag zur Senkung des Risikos. „Am Ende werden wir, in Folge wiederholter Dürren, einem steigenden Brandrisiko mit ausgewogenen und weitreichenderen Strategien begegnen müssen. Vielleicht ganz so, wie es im Mittelmeerraum oder im westlichen Nordamerika, wo Brände zur Natur gehören, der Fall ist.“


Aktuelle Informationen zur Waldbrandgefahr sowie zu Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln lesen Sie immer aktuell unter: wald.sachsen.de/waldbrandgefaehrdung

SZ/DAWO

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