Der Europäische Maulwurf nötigt mir höchsten Respekt ab. Er hat für sich ein System entwickelt, mit dem er super durch den Winter kommt. Weil er nämlich keinen Winterschlaf halten kann und für seinen hohen Stoffwechsel mehr Futter braucht, als er in der Kälte findet, schrumpft er sein Gehirn. Und zwar um ganze elf Prozent. Damit kann der Maulwurf seinen Energiebedarf senken und hat weniger Hunger. Das Prozedere heißt Dehnel-Phänomen und wird auch erfolgreich von Rotzahnspitzmäusen angewendet.
Das wirft bei mir natürlich Fragen auf: Könnte das Prinzip nicht irgendwie auch bei uns Menschen funktionieren? Wenigstens bei einigen Politikern …? Gehirn schrumpfen lassen, in die Winterruhe schicken und erst wieder aufwecken, wenn das Schlimmste vorbei ist. Vielleicht könnte man so Kriege und Krisen beenden. Gut wäre eine variable Aufweckphase oder die Option der anhaltenden Winterstarre. Es ist ja auch noch nicht erforscht, ob die Menschen ihr Gehirn wieder vergrößern können. Beim Maulwurf und der Spitzmaus klappt das zuverlässig. Aber bei der Krone der Schöpfung? Man sollte es testen!
Die Politiker wenden diese Methode längst an – aber nicht bei sich selbst, sondern beim Wahlvolk. Das ist vieeeel effektiver!