ASB-Drohnenstaffel jetzt „Taktische Einheit“ im Katastrophenschutz

ASB-Drohnenstaffel
Die seit 2020 bestehende ASB-Drohnenstaffel wurde jetzt per Urkunde offiziell als neue taktische Einheit in den Katastrophenschutz der Stadt Dresden etabliert. Foto: Pönisch

2020 begann der ASB-Regionalverband mit dem Aufbau einer Drohnenstaffel. Nun sind die ASB-Drohnenflieger ganz offiziell das „fliegende Auge“ der Feuerwehr und Teil des Katastrophenschutzes der Stadt Dresden

Ein dunkles Brummen und ein helles Sirren. Eine Hummel und eine Mücke? Nein, in den Himmel steigen zwei Drohnen. Eine relativ große mit beeindruckender Technik, darunter Wärmebildkamera, starkes Zoom und Weitwinkelobjektiv. Die kleine gelb-rote Drohne nimmt sich daneben wie ein Spielzeug aus, aber auch sie verfügt über eine Wärmebildkamera und eine zweite, die durch ihre Wendigkeit viele Blickwinkel aufs Geschehen zulässt. Beide Drohnen können bis zu 1.200 Meter hochfliegen, das große Modell gilt zudem als überaus wetterfest und sturmerprobt.

Die beiden Fluggeräte sind der ganze Stolz der ASB-Drohnenstaffel, die jetzt mit der Übergabe einer entsprechenden Urkunde ganz offiziell „Taktische Einheit“ des Katastrophenschutzes der Landeshauptstadt ist. Auch die Dresdner Feuerwehr verfügt damit jederzeit über „fliegende Augen“.

Von der ersten Idee 2020 zur Ernennung drei Jahre später: Sportlich

Die erste Idee, eine Drohnenstaffel als weitere Einsatzeinheit aufzubauen, gab es im ASB-Regionalverband Dresden vor drei Jahren. Dafür wurde nicht nur hochmoderne Technik angeschafft, sondern auch ein rund sieben Meter langer Transporter zum Drohnen-Einsatzfahrzeug umgebaut. Die 20 Mitglieder der Staffel, die übrigens alle ihren Dienst beim ASB im Ehrenamt leisten, investierten dafür unzählige Stunden ihrer Freizeit. Die Kosten für Fahrzeug und Technik – rund 90.000 Euro – übernahm der Regionalverband.

Damit „Hummel“ und „Mücke“ ihre klaren und hochauflösenden Bilder vom Himmel senden und diese dann an den Monitoren im Einsatzfahrzeug professionell ausgewertet werden konnten, bedurfte es wiederum vieler Übungseinheiten. „Da sind wir zum Beispiel für Landwirte tätig geworden, indem wir vor der Ernte die Felder nach Rehkitzen absuchten“, erzählt Staffelleiter Stefan Riedel. Aber auch bei einer großen Einsatzübung der Katastrophenschutz-Einheiten im Tanklager an der Flügelwegbrücke waren das ASB-Team als „fliegendes Auge“ dabei.

Doch recht schnell rief die Dresdner Feuerwehr die Drohnenstaffel zu richtigen Einsätzen bei der Brandbekämpfung. Zum Beispiel im letzten Jahr beim Großbrand in der Firma Nestler und beim Großbrand im Industriegelände im Juli und natürlich beim verheerenden Waldbrand in der Sächsischen Schweiz. „Wir flogen damals in der Nacht, um Abwurfziele für Löschhubschrauber zu bestimmen und das taktische Vorgehen der Feuerwehrleute am Boden zu unterstützen“, sagt Stefan Riedel.

„Gerade dieser Einsatz hat gezeigt, wie wertvoll die taktische Unterstützung aus der Luft ist“, sagt Dr. Michael Katzsch, Amtsleiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes Dresden. „Die ASB-Drohnenstaffel ist für uns ein wichtiger und nun offizieller Baustein.“

Auswertung am Bildschirm und Arbeiten an neuer Software

Im Drohnen-Transporter, der voll ist mit Computern und Monitoren, werden die Bilder aus der Luft in Echtzeit ausgewertet und an die Einsatzleitzentrale weitergeleitet – dank autarker Stromversorgung klappt das überall. „Wir arbeiten momentan sogar an der Entwicklung spezieller Software, um die Datenauswertung zu verbessern“, sagt Staffelleiter Riedel. Und er bezeichnet das Tüfteln an neuer Technik sogar als „besonderen Reiz an diesem Ehrenamt, verbunden mit dem Wissen, dass wir Menschen und Tiere retten.“ Die Ernennung als taktische Einheit sei daher eine tolle Wertschätzung.

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