„Kunstkammer Gegenwart“ im Dresdner Schloss: Wo Alt auf Moderne trifft

Schloss Dresden Englische Treppe Schenkung Sammlung Hoffmann
Moderne Kunst im Residenzschloss Foto: SKD/Klemens Renner

In der ehemaligen Fürstengalerie des Residenzschlosses ist ein neuer Ort für zeitgenössische Kunst entstanden. Hier finden Werke der Schenkung Sammlung Hoffmann ein neues Zuhause.

Residenzschloss und zeitgenössische Kunst – passt das zusammen? Ja, sagen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und sprechen von einem Meilenstein: Die ehemalige Fürstengalerie im Residenzschloss wird zum Ort für zeitgenössische Kunst. Ab Dezember dieses Jahres entsteht hier ein „Archiv der Gegenwart“, in dem vorrangig Werke der Schenkung Sammlung Hoffmann, aber auch Arbeiten aus dem Kunstfonds, dem Kupferstich-Kabinett und dem Albertinum sowie der den Kunstsammlungen angegliederten Stiftung Günther und Annemarie Gercken zu sehen sein werden.
Das Konzept der „Kunstkammer Gegenwart“ soll zwei wichtige museale Aufgaben zusammen bringen – das Lagern und das Ausstellen von Kunstwerken. Als Vorbote der „Kunstkammer Gegenwart“ reiste schon Anfang September eine beeindruckende Wandskulptur Frank Stellas von 1990 aus seiner Serie zu Herman Melvilles „Moby Dick“ aus der Schenkung Sammlung Hoffmann von Berlin nach Dresden.


Schenkung Sammlung Hoffmann

Die Skulptur, die nun eine Wand über der Englischen Treppe im Residenzschloss schmückt, war bereits in den 1990er Jahren im Albertinum zu sehen. Damals war sie noch eine Leihgabe, jetzt geht sie als Geschenk an die SKD über.
Das wiederum hängt mit der „Sammlung Hoffmann“ von Erika und Rolf Hoffman zusammen. Diese besteht aus rund 1.200 zeitgenössischer Werke von den 1910er Jahren bis in die Gegenwart aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation, Film- und Videokunst und gilt als international bedeutende private Kunstsammlung. Nach Entwürfen von Frank Stella sollte Anfang der 1990er Jahr in Dresden sogar eine eigene Kunsthalle für dieses Konvolut gebaut werden, doch die Pläne scheiterten damals.
Nach dem Tod ihres Mannes 2001 führte Erika Hoffmann die Sammlungstätigkeit konsequent fort und erweiterte den Fokus in Richtung Osteuropa. Anfang 2018 entschied sie, die Sammlung als Schenkung an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu geben. Seit 1997 waren die Kunstwerke in den Räumen einer ehemaligen Nähmaschinenfabrik in den Sophie-Gips-Höfen in Berlin-Mitte untergebracht und teilweise als Leihgabe im Albertinum zu sehen. Ziel ist es nun, dass alle 15 Museen und Sammlungen der SKD mit dem Konvolut arbeiten können. Einige Werke sollen künftig als Leihgaben auch anderen Museen im Freistaat Sachsen zur Verfügung stehen.

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