
Die Koffer sind gepackt, die Sonnencreme längst schon griffbereit, die Urlaubslaune auf Anschlag – und zack, die Hiobsbotschaft: „Der Flug verspätet sich … auf unbestimmte Zeit.“ Von Strandträumen direkt in den Terminal-Albtraum. Hier neigen die meisten dazu, ihre euphorische Urlaubsstimmung gleich über Bord zu werfen. Doch das muss nicht sein! Mit ein bisschen Wissen in der Hinterhand und ein paar smarten Tricks gelingt das Coolbleiben – selbst dann wenn am Flughafen gar nix mehr läuft.
Plan B parat – flexibel bleiben
Warum sind einige Menschen in den schwierigsten Situationen immer noch so gechillt? Sie bleiben gedanklich flexibler als die Gestressten. Manchmal nützt alles nichts und das Schicksal scheint es so gewollt zu haben. Gut ist, wenn man dann ein bisschen flexibel bleibt und die Situation sportlich nimmt. Eine nüchterne Betrachtung aller Alternativen und Optionen kann hier helfen. Vielleicht ist es ja möglich, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen. Oder es gibt einen anderen Flug von einer anderen Airline. Oder vielleicht ist ein Aufenthalt in der schönen Stadt hier gar nicht so übel, wenn man gerade an einem coolen Ort gestrandet ist. Manchmal ist ein unerwarteter Zwischenstopp sogar ein kleines Abenteuer – mit dem richtigen Mindset wird aus einer Panne immerhin eine gute Story.
Doch das Problem „Flugverspätung“ muss trotzdem bereinigt werden
Es klingt bürokratisch, ist aber superwichtig und sollte immer der erste Schritt sein: Das Sichern von Beweisen. Als ersten Beweis könnte schon mal die Anzeigentafel, auf der die Verspätung zu sehen ist, abfotografiert werden. Außerdem ist es wichtig, alle Bordkarten, E-Mails und Quittungen aufzubewahren. Weiterhin sollte das Bodenpersonal nach einer schriftlichen Bestätigung der Verspätung oder Annullierung gefragt werden – je konkreter, desto besser. Je mehr Beweise gesammelt werden, desto einfacher wirds später, wenn es darum geht, die Ansprüche durchzusetzen. Das klappt übrigens auch bis zu drei Jahre rückwirkend – vorausgesetzt alle Beweise sind noch vorhanden.
Die Rechte der Passagiere sind die Pflichten der Airlines
Klar ist so eine Flugverspätung erst einmal ein Stimmungskiller. Kennt man jedoch seine Rechte, ist es automatisch einfacher, gelassen zu bleiben. Bei einer Verspätung des Fluges greift die EU-Verordnung 261/2004. Kurz und knackig besagt diese, dass bei Verspätungen ab 3 Stunden, einer Annullierung oder Überbuchung ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Und das ist keine Kulanzregelung. Zwischen 250 und 600 Euro können je nach Flugstrecke und Verspätung verlangt werden.
Flugstrecke | Flugverspätung | Entschädigung |
< 1.500 km | Mind. 3 Std. | 250 € |
1.500 km – 3.500 km (außerhalb EU) > 1.500 km (innerhalb EU) | Mind. 3 Std. | 400 € |
> 3.500 km (außerhalb EU) | 3 – 4 Std. | 300 € |
Über 3.500 km (außerhalb EU) | Mind. 4 Std. | 600 € |
Und weil Warten durstig und hungrig macht muss die Airline ihre Wartenden auch kostenlos versorgen – mit Snacks, Getränken und im Notfall sogar mit Hotel und Transfer. Oft gibt es dafür Gutscheine in einer bestimmten Höhe, die jedoch ausreichend sind, damit man das Desaster nicht mit leerem Magen aussitzen muss. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass das EU-Fluggastrecht immer dann gilt, wenn in der EU der Flug gestartet oder mit einer EU-Airline aus dem Ausland in ein EU-Land eingeflogen wird. Es gibt jedoch auch Ausnahmen: Wenn Naturgewalten, Streiks oder politische Krisen schuld an der Verspätung sind, greift die Entschädigungspflicht nicht. Trotzdem muss die Airline Kosten für Speisen und eine eventuelle Hotelunterbringung tragen.

Selbst gar keine Lust auf Papierkram?
Der Urlaub ist zum Relaxen gedacht. Das Ausfüllen von den Formularen zur Erstattung entspannt vermutlich jedoch die wenigsten. Da Flugverspätungen häufiger auftreten, gibt es inzwischen jede Menge Anbieter, die uns bei Bedarf das eher ungeliebte Prozedere abnehmen. Diese Experten prüfen kostenlos, ob uns wirklich eine Entschädigung zusteht und kümmern sich dann um alles Notwendige für die Erstattung. Im Erfolgsfall wird jedoch eine Provision fällig, die sich nach Höhe des Flugpreises richtet.
Da Flugverspätungen immer mehr zur Regel als zur Ausnahme werden, ist der Abschluss einer Reiseversicherung eine Überlegung wert. Gerade bei längeren Reisen oder teureren Tickets könnte sich das lohnen. Bei manchen Kreditkarten sind diese sogar standardmäßig dabei. Außerdem beinhalten viele Tarife eine Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung, manchmal sogar einen Verspätungsschutz. Ist das der Fall, gibt es pauschale Zahlungen, wenn der Flieger mehr als ein paar Stunden zu spät kommt.
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