Meist ist es der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, der einen Gründer antreibt. Viele sind oft auch nicht in der Lage, sich mit einem fremden Unternehmensziel zu identifizieren. Wiederum andere verfolgen eine Geschäftsidee, und wollen diese unbedingt im Alleingang auf den Markt bringen. So unterschiedlich die Motivationen und Ausgangssituationen auch sein mögen, ein Aspekt ist bei fast allen Gründern derselbe: Sie springen mit ihren Start-ups alle ins kalte Wasser und verfügen dabei über praktisch keine Erfahrungswerte. Klar, denn woher sollten diese Erfahrungswerte denn auch kommen? Um hier Abhilfe zu schaffen, weißt Business Coach Maximilian Schreiber Gründer auf die häufigsten Fehler hin, die in der Anfangsphase passieren und gibt Tipps an die Hand, wie man diese vermeiden kann.
Eigenkapital für Investoren ein wichtiger Gradmesser
Ein Fehler, der sehr häufig gemacht wird, ist der, dass die Gründer mit zu wenig Eigenkapital an den Start gehen oder dieses schlichtweg nicht investieren wollen. Wenn man das eigene Geld aber nicht in die Hand nehmen möchte, darf man als Gründer aber auch nicht erwarten, dass Investoren einsteigen und ihr Geld bereitwillig zur Verfügung stellen. Investoren überzeugt man in erster Linie durch eigenes Engagement. Wer als Investor schon jahrzehntelang im Geschäft ist, erkennt sofort, was der Gründer bereit ist, zu investieren. Viele denken: „Das Geld kommt schon mit den ersten Aufträgen.“ Dieser Ansatz ist aber grundfalsch und das Scheitern mit dieser Einstellung im Grunde schon vorprogrammiert.
Fördermittel
Nun muss man aber auch nicht zwingend Multimillionär sein oder einen Millionenkredit bei der Hausbank aufnehmen, um ein Unternehmen zu gründen. Was also ist zu tun? Hier sind wir schon bei dem nächsten Punkt, dem die meisten Gründer wenig bis gar keine Beachtung schenken, und zwar den Fördermöglichkeiten von staatlicher Seite. Es gibt jede Menge Beratungsstellen, die beispielsweise von der örtlichen IHK vermittelt werden können. Es ist wichtig, um nicht zu sagen unbedingt notwendig, sich rechtzeitig vor der Unternehmensgründung mit möglichen Förderungen auseinanderzusetzen, denn ist die Gründung einmal erfolgt, ist die Beantragung vieler Fördermittel im Nachhinein meist nicht mehr möglich.
Es steht und fällt mit einem Businessplan
Ein weiterer wichtiger Baustein für die erfolgreiche Unternehmensgründung ist ein guter Businessplan. Eine Geschäftsidee kann noch so gut sein, doch wenn man die Zahlen nicht aufzustellen und zu kalkulieren weiß, kann man am Ende auf dem Markt nicht bestehen. Der Umgang mit diesem Zahlenwerk ist zwar nicht unbedingt jedem in die Wiege gelegt, aber dann sollte man sich wenigstens einen Partner mit ins Boot holen, der bei diesen Aufgaben unterstützen kann. Sehr viele Gründungsvorhaben scheitern nämlich auch daran, dass viele Kostenfaktoren nicht berücksichtigt wurden und schlittern deshalb von der Gründung schnurstracks in die Insolvenz.
Ganz neu auf dem Markt, fällt es vielen Gründern auch schwer, die richtigen Berater zu finden, die bei der Kalkulation der Kosten helfen können. Was viele abschreckt: Berater lassen sich ihre Tipps gut bezahlen. Allerdings gibt es auch hier für die Gründer die Möglichkeit, Beratungszuschüsse in Anspruch zu nehmen, und wer meint, an einer guten Beratung sparen zu müssen, der spart definitiv am falschen Ende. Je nach der Art der Beratung können entsprechende Zuschüsse sowohl vor als auch nach der Gründung in Anspruch genommen werden. Wer sich vor der Gründung dazu informiert, erhält wichtiges Know How und das sogar gefördert oder gar ganz kostenlos.
Schlechte Karten mit schlechter Bonität
Ein weiterer Aspekt, über den sich viele Gründer zu wenige Gedanken machen, ist die eigene Bonität. Viele Fremdkapitalgeber erkundigen sich danach und ziehen sich zurück, wenn sie herausfinden, dass es nicht allzu gut um die Bonität des Gründers bestellt ist. Die Zusammenhänge sind klar, denn je mehr Verbindlichkeiten in Form von Altschulden beim Gründer noch bestehen, desto schlechter werden die Überlebenschancen des Unternehmens eingeschätzt. Dasselbe gilt auch für Fördermitteldarlehen, da bei diesen der Gründer zu 100 Prozent bürgen muss. Aus einer gerade überstandenen Privatinsolvenz oder Ähnlichem heraus zu gründen, ist also ein mehr als schwieriges Unterfangen, daher empfiehlt es sich in diesem Fall, die Entscheidung gut zu überdenken und einige Zeit gegebenenfalls anderweitig zu überbrücken.
Fazit
Eine Unternehmensgründung will wohl überlegt sein. Viele Hindernisse kann man allerdings von vornherein umgehen, wenn man sich einen Überblick über die Fördermöglichkeiten und die eigene finanzielle Situation verschafft. Auf jeden Fall sollten Gründer sich nicht scheuen, die Beratungs- und Fördermöglichkeiten voll auszuschöpfen.
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