Die Dresdner Verkehrsbetriebe stellen die Buslinie 68 auf Elektrobetrieb um. In Zukunft fahren somit 20 neue Elektrobusse im Dresdner Stadtgebiet.
Ab Dienstag verschwindet auf zwei Linien ein Großteil der Dieselbusse und wird durch Elektrobusse ersetzt. Auf der Route der Linie 68 sollen in Zukunft ausschließlich Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Auf der Buslinie 81, die zwischen Wilschdorf und Bahnhof Neustadt gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) betrieben wird, kommen zwei weitere Elektrobusse zum Einsatz. Die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge reduzieren die Emissionen jährlich um rund 875 Tonnen Kohlendioxid. Das kommt besonders der Dresdner Innenstadt zugute.
„Angesichts der spürbaren Klimaveränderungen brauchen wir mehr umweltfreundliche Mobilität. Ich freue mich, dass die DVB als städtisches Tochterunternehmen dieses Ziel konsequent verfolgen. Die neuen Elektrobusse fahren vor allem auf der „68“ und helfen, die Luftqualität im Dresdner Zentrum zu verbessern. Bei einem Blick aus dem Rathausfenster kann ich jetzt täglich innovative Elektromobilität erleben – und zwar bei Bus und Bahn gleichermaßen“, sagt Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Staatssekretärin Ines Fröhlich ergänzt: „Die Gewährleistung von Mobilität ist essentiell für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein leistungsfähiger und kundenfreundlicher ÖPNV gehört zweifellos zur Daseinsvorsorge. Ohne ihn ist die Klima- und Verkehrswende nicht denkbar. Darum unterstützen wir als SMWA die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen dabei, auf klimafreundliche Antriebe umzustellen. Für die Stadt Dresden ist es ein lokaler Beitrag aber ein wichtiger zur Erreichung der Energie- und Verkehrswende insgesamt, die ohne den ÖPNV nicht möglich sind. Deshalb ein großer Dank an solche Partner wie die DVB beim gemeinsamen Erreichen unserer Klimaziele.“
Auch DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach sieht das Verkehrsunternehmen auf dem richtigen Weg. „Langfristig wollen wir unsere gesamte Busflotte auf Elektroantrieb umstellen und das Stadtbahnnetz weiter ausbauen. Dafür müssen wir gemeinsam mit der Stadt Dresden und mit Hilfe unserer Fördermittelgeber kontinuierlich in die Infrastruktur und den Fuhrpark investieren.“
Mitten durch das Zentrum und repräsentativ am Stadtrand
Mit der 22,3 Kilometer langen Buslinie 68 wurde für die Umstellung auf den rein elektrischen Betrieb eine Strecke ausgewählt, die mitten durch das Dresdner Stadtzentrum führt. Dort sind die Effekte für den Klimaschutz am größten. Im Ferienfahrplan und wegen einer Baustelle kurz vor Goppeln fahren aktuell 11 Gelenkbusse auf der Linie. Später werden es werktags bis zu 16 Wagen sein.
Repräsentativ am Stadtrand verkehrt die 9,4 Kilometer lange Buslinie 81, auf der zwei 12 Meter lange DVB-Elektrobusse fahren sollen. Die Linie verbindet wichtige Gewerbestandorte im Norden mit dem Bahnhof Neustadt. Sie wird gemeinsam mit der VGM bedient, deren Busse mit konventionellem Antrieb unterwegs sind und ab Wilschdorf weiter in die Region fahren.
Investition in die Zukunft
In die 20 E-Busse investieren die DVB 17,4 Millionen Euro. Weitere 5,7 Millionen Euro sind Aufwendungen für die Ladeinfrastruktur im Betriebshof und an den Endpunkten.
Für die Busse erhalten die DVB 4,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem europäischen Fond zur regionalen Entwicklung (EFRE), vom sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) kommen weitere 2,8 Millionen Euro für die Infrastruktur und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Mehrkosten des Elektroantriebs gegenüber herkömmlichen Dieselmotoren mit weiteren 9,6 Millionen Euro. Die DVB bringen 5,9 Millionen Euro Eigenmittel ein. Vor allem die Ladeinfrastruktur ist eine Investition in die Zukunft. Dort können künftig noch mehr Elektrobusse geladen werden. Die Ladeleistung wurde schon passend dimensioniert.
Dresdner ÖPNV langfristig elektrisch
Entsprechend des Gesetzes über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge, in dem die Vorgaben der europäischen „Clean Vehicles Directive“ in deutsches Recht überführt wurden, wollen die DVB in Zukunft weiter Elektrobusse kaufen. Wegen der immer noch sehr hohen Kosten ist man dabei auf ausreichend Fördermittel angewiesen. Das Zeitalter der oberleitungsfreien Elektromobilität in Dresden hat auch im Busbereich längst begonnen. Mit der Umstellung sind nun schon 15 Prozent der DVB-Busflotte rein elektrisch unterwegs.
Mit elektrischen Straßenbahnen haben die DVB schon sehr viel mehr Erfahrung: Sie fahren seit 1893 praktisch emissionsfrei durch Dresden. Heute nutzen alle Straßenbahnen ausschließlich „grünen Strom“ aus ökologischer Erzeugung. Das trifft auch auf die neuen Elektrobusse zu. Damit sind immer mehr DVB-Fahrgäste nahezu klimaneutral unterwegs.
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