Mal so gesagt … Abenteuer

Mal so gesagt
Foto: Marion Doering

Teil 1

Das letzte große Abenteuer heißt Camping. Jedenfalls aus meiner Sicht. Es beginnt schon bei der Anreise mit entschleunigendem Tempo, weil ein Wohnwagen munter hinterherspringt. Ein sehr kleiner Anhänger, um ehrlich zu sein. Zwei Erwachsene passen rein und die sollten eher Größe S/M als XXL tragen. Und sich sehr mögen. Auf engstem Raum bei 12 Grad und Regen ist das eine Grundvoraussetzung. Denn da sind ja auch noch die Nachbarn auf dem Campingplatz, die bis 3.45 Uhr ihren familiären Spieleabend durchziehen. Selbst die Jungtruppe auf der anderen Seite des eigenen Stellplatzes liegt da schon selig ermattet in ihren Schlafsäcken. Ja, so ein uriger Urlaub hat was. Raus aus der Komfortzone, rein ins Abenteuer. Es ist übrigens 5.29 Uhr, der Berufsverkehr startet und die Freude über „gleich erste Gasse links“ bei der Ankunft am Abend weicht der Erkenntnis, dass der Tag sehr zeitig beginnt. Aber das ist erst der Anfang. Es werden noch etliche Plätze folgen, denn ich befinde mich auf einer Rundreise. Von Salzburg nach Wien quer durchs Nachbarland. Wo die Sonne scheint und Sommer ist und Udo Jürgens im Original gespielt wird. „Ein Mohrenkopf höchstens… Aber bitte mit Sahne“.

Teil 2

Mein sommerlicher Camping Road Trip brachte mich bisher zu einigen neuen Erkenntnissen. Zum Beispiel wie man Männer auf Campingplätzen beschäftigt. Das ist je nach Alter unterschiedlich. Die jungen Väter werden samt Nachwuchs gern zum Geschirrspülen in die Spülküche geschickt. Die Älteren sitzen neben Waschmaschine oder Trockner und beobachten das Geschehen in den Maschinen und drumherum. Diese beiden Geräte gehören übrigens zu den wenigen Dingen, die ein echter Campingprofi in der Regel nicht dabei hat. Ansonsten ist Komplettausstattung bis zur aufstellbaren Satellitenschüssel angesagt.
Neu und vielfältig sind auch die morgendlichen Weckgeräusche. Da wird sieben Uhr abgehustet als wär’s das letzte Geräusch, das man von sich geben kann. Überhaupt wird ausschlafen überbewertet, man will schließlich was haben vom Tag und da sollte dieser halt so zeitig wie möglich starten. Also raus mit den lieben Kleinen, rauf aufs Kinderrad und ab übern Platz… Beliebt scheint auch die Mitnahme zahnender Säuglinge zu sein. Während meiner Rundtour waren jedenfalls viele on tour. Die Eltern der kleinen Schreimonster findet man dann tagsüber auf Wiesen im Schatten schlafend. „Seid’s ihr Camping-Neilinge“ wurde ich irgendwann im breitesten Austriadialekt gefragt. Nu, das simmer. Und werden es vermutlich bleiben…

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