„Made by me“ – Handgemachtes in einem Dresdner Museum

Selbst Gebasteltes wie diese Puppenstübchen sind zurzeit im Volkskunstmuseum ausgestellt. Foto: Una Giesecke
Selbst Gebasteltes wie diese Puppenstübchen sind zurzeit im Volkskunstmuseum ausgestellt. Foto: Una Giesecke

Dresden. Ein mit frechen Graffiti besprühter Riesenwürfel im Hof deutet es bereits an: Etwas ist anders im Volkskunstmuseum. Das Sommerloch – zwischen Ostern und Weihnachtszeit mit den traditionellen Ausstellungen im Jägerhof – füllt eine moderne Sonderschau. Unter dem Titel „Made by me in Saxony“ räumen die gezeigten Exponate gründlich auf mit dem Volkskunst-Klischee von Trachtennostalgie und Ofenbankgemütlichkeit. Denn Selbstgemachtes liegt voll im Trend.

Der Grundgedanke der Ausstellung ist der Gründungsgedanke der Volkskunst.
Gerade das Unkonventionelle, Ursprüngliche, Unverbildete an der „Kunst der kleinen Leute“ hatte auch schon Museumsgründer Oskar Seyffert (1862–1940) in den 1890er Jahren interessiert. Ihn faszinierte der ganz eigene Zauber solch kreativer und origineller Ergebnisse, wenn die Kunst nicht erlernt wurde, die Wege nicht vorgeschrieben und die üblichen Mittel nicht vorhanden sind.

So stehen eben heute in der aktuellen Ausstellung „Volkskunst jetzt!“ lustige, ernste, skurrile, traditionelle, individuelle und experimentelle, jedenfalls stets überraschende Ergebnisse von „selbstautorisierten“ Künstlern aus Hinterhöfen, Fab-Labs, Garagen, Hobbykellern, Bastelstuben und Kreativzentren.

Die über 150 Stücke flankiert eine historische Ein- und Ableitung. Wer Lust bekommt, selber etwas zu fabrizieren, kann sich in eine kleine Werkstatt setzen. Umrahmt wird das Ganze von Führungen und Workshops, in denen man Pappmaché-Vögel, Strohsterne oder Scherenschnitte bastelt, Draht oder Körbe flechtet oder lötet.

bis 5. November, täglich außer Mo., 10 bis 18 Uhr, Jägerhof, Köpckestraße 1

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