An die 16.000 Waschanlagen vermeldet die Statistik für das Autoland Bundesrepublik. Wenn das keine praktische Liebeserklärung ist. „Geliebt, gebraucht, gehasst“ lautet denn auch der Untertitel der Sonderschau, die in Kooperation mit dem Bonner Haus der Geschichte entstand, wo sie einen Besucherrekord von über
200.000 Gästen verbuchte, und nun auch die Dresdner mit rotierenden schwarz-rot-goldenen Bürsten am Eingang empfängt und durch Trockenlappen und Föhn wieder entlässt.
Dazwischen gibt es jede Menge vergnügliche Wiedererkennungseffekte. Von „Go, Trabi, go“ über „Manta, Manta“ bis zum schnittigen Melkus, von kulturhistorischen Objekten wie Isetta und Barby-Spielauto, Käfer und Bulli über Honni-Rover und Grünen-Dienstfahrrad bis hin zu Zukunftstechnologien – immer geht es um das daran geknüpfte Lebensgefühl oder Image.
„Auto geht immer“, hat Museumsdirektor Joachim Breuninger einmal seinem Bonner Kollegen Hans Walter Hütter geraten. Der Erfolg der Sonderschau gibt ihm Recht. An Film- und Hörstationen wird die emotionale Beziehung der Deutschen zu ihrem Auto deutlich. Beispiel: Günther Jauchs Führerschein und seine Erklärung, was dessen Erwerb für ihn damals bedeutet hat.
Es geht um Freiheit, für andere um Grenzüberwindung, Flucht und neue Horizonte, für die nächsten schlicht um Teilhabe an Arbeitsmarkt oder Freizeitangeboten. Unter dem Stichwort „Gehasst“ kommen Dieselskandal und Stau, Tempolimit und Verkehrstote zur Sprache.
Eintritt frei zum Manta-Melkus-Treffen
Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, dem 13. Mai, kommt es zum Treffen der Legenden: Zum weltweit ersten Manta-Melkus-Meeting finden sich zwischen 10 und
16 Uhr zwanzig Opel Mantas und fünf Melkusse RS 1000 im Stallhof ein. Der Eintritt ist frei. Geplant sind ein Konzert zum Mitsingen für Klein und Groß, Sonder- und Familienführungen durch die Ausstellung, Modelleisenbahnbetrieb und eine kulinarische Tankstelle im Stallhof.
„Geliebt, gebraucht, gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“ bis zum 6. Januar 2109 im Verkehrsmuseum Dresden, Augustusstraße 1, geöffnet Di. bis So., 10 bis 18 Uhr, auch am Pfingstmontag. Weitere Infos: www.verkehrsmuseum-dresden.de
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