Dresden. Die Idee ist nicht unbedingt neu: Beim Nestmodell wohnen Scheidungskinder an einem festen Ort und werden dort abwechselnd von den getrennt lebenden Eltern besucht. Das Problem: Die wenigsten könnten sich die dafür erforderliche zusätzliche Wohnung leisten. Überhaupt eine zu finden, ist auf dem aktuellen Immobilienmarkt ausnehmend schwierig.
Nicht so im Film. Und dafür ist Kino ja auch da: zum Träumen und zum Lachen. All das bietet die neue französische Komödie „Wohne lieber ungewöhnlich“, die heute in der Schauburg ihre Dresden-Premiere in Anwesenheit des Regisseurs feiert und am Donnerstag bundesweit startet.
Darin steht eine neiderregende Wohnung leer: 280 Quadratmeter, anfangs zwar abgewohnt und düster, doch im Laufe des Films machen die zahlreichen Geschwister und Halbgeschwister daraus eine Art sympathische Hausbesetzung, fordern Residenzstabilität und überreichen den acht Elternteilen einen sorgfältig erdachten Betreuungs-Schichtplan, nach dem diese um den Nachwuchs zirkulieren sollen.
Keine Angst, auch wenn es manchmal brenzlig wird, versinkt die kuriose WG nicht im Chaos, sondern versucht auf humorvolle Art, das Leben lebenswerter, Familien familiärer und Eltern erwachsener werden zu lassen.
Fazit: Auch wenn die Figurenzeichnung bei derart vielen Darstellern nicht in die Tiefe gehen kann, hinterlässt der kurzweilige Streifen eine leichte, beschwingte Stimmung im Publikum, macht offen, neugierig und optimistisch hinsichtlich ungewöhnlicher Patchwork-Modelle.
Dienstag, 15. Mai, 20 Uhr: Dresden-PREMIERE in Anwesenheit des Regisseurs Gabriel Julien-Laferrière in der Schauburg, ab 17. Mai hier und im PK Ost
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