Leitkuh Sawu und die Damen Drumbo und Mogli erkunden seit Kurzem das umgestaltete Gelände. Am Dienstag diese Woche war nun nochmal alles anders. Tiere spüren so etwas. Die drei Dresdner Elefantendamen im Zoo traten nervös von einem Bein auf das andere. Schließlich öffnete sich am Vormittag jene Tür, durch die Sawu, Drumbo und Mogli stets hinausgelangen. Doch diesmal nicht nur in ihr Vorgehege, wie zuletzt, sondern nach drei langen Monaten des Wartens endlich auf die neue 1 300 Quadratmeter große Anlage. Einen Moment lang zögert Sawu, dann läuft sie langsam durch das geöffnete Tor. Direkt hinter ihr folgen Drumbo und Mogli.
Gleich beginnen alle, ihre Auslaufmöglichkeiten zu erkunden. Die Pfleger haben für die Premiere besonders viele Leckereien im Gehege verteilt: Zuerst werden zielsicher die Äpfel vertilgt, dann folgen die Maisstängel und schließlich die Birkenbäumchen. An einem neu aufgestellten Futtergalgen baumelt eine große Kugel voller Heu. „Da müssen sich die Elefanten mal strecken und bekommen nicht immer alles gleich serviert“, sagt der zoologische Leiter Wolfgang Ludwig, der immer an Abwechslung für seine Schützlinge interessiert ist. Gemeinsam mit den Pflegern verfolgt er den ersten Ausflug der Elefanten und ist zufrieden: Die Tiere sind entspannt und neugierig. Genauso wie die zahlreichen Besucher vor dem Zaun. Hier wurden drei Robinien gepflanzt, die den Gästen in einigen Jahren Schatten spenden sollen.
Im Gehege wurden derweil neue Baumstämme zum Schubbern eingegraben und eine Steinpyramide errichtet. Durch den Naturboden drinnen und draußen
müssen nun die Stoßzähne nicht mehr besonders geschützt werden. Besonders aufmerksamen Zoobesuchern ist es vielleicht schon aufgefallen: Die Elefantenzähne tragen seit einigen Wochen keine Metallkappen mehr. Vermutlich 2019 soll nun noch die grüne Interimshalle abgebaut werden. Danach
werden den Elefanten erstmals 3000 Quadratmeter Freifläche zur Verfügung stehen.
Noch in diesem Jahr könnte ein Bulle einziehen. „Den genauen Zeitpunkt legen wir fest, wenn die Außenbereiche fertig sind“, hatte Wolfgang Ludwig im
Vorfeld versprochen. „Es müsste aber vor dem ersten Frost passieren, weil man Elefanten im Winter nicht verschickt.“ Der Bulle soll nur vorübergehend hier leben
und den Kühen zu Mutterglück verhelfen – dafür wurde eine Extra-Box mit Vorgehege gebaut. Derzeit sei man mit mehreren Zoos im Gespräch, so Ludwig.
Übrigens wird am 12. August der Welt-Elefanten-Tag im Dresdner Zoo gefeiert. Es finden spannende Tierpflegertreffpunkte im neueröffneten Afrikahaus statt. Zudem informieren unsere Zooscouts am Aktions- und Bastelstand über die Merkmale, Vorlieben und den Bedrohungsstatus der Dickhäuter.
ZOO Dresden:
Tiergartenstraße 1, 01219 Dresden
Telefon: (0351) 4 78 06 0
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