Direkter Klassenerhalt ist bereits in weite Ferne entrückt.
Von der Euphorie zum Rückrundenstart ist nix mehr zu spüren. Enttäuschung, Unverständnis und Frust sind nach der 1:2-Niederlage im Kellerduell gegen den VfL Bochum ist ins Harbig-Stadion zurückgekehrt. Fünf Punkte aus vier Spielen hatte Dynamo nach der Winterpause eingefahren, doch wie bereits vor einer Woche im glücklichen Remis beim Tabellennachbarn FC St. Pauli konnten die Schwarzgelben erneut nicht gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gewinnen.
Acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat das Schlusslicht inzwischen – einen mehr als noch vor der Winterpause. Der direkte Klassenerhalt scheint in weite Ferne entrückt. Die 1:2-Niederlage durch ein Gegentor in der dritten Minute der Nachspielzeit war nun der jüngste Nackenschlag, nach dem immer weniger Fans der SGD noch an einen Umschwung glauben.
Vor diesem Spiel war klar und deutlich festgestellt: Dieses Spiel ist ein wichtiges – wenn nicht das wichtigste – im Kampf gegen den drohenden Abstieg. Das war auch beiden Mannschaften zu Beginn dieses Spiels anzumerken. Den Dynamos allerdings wohl weniger. Wie schon im Heimspiel zuvor gegen Darmstadt (2:3) hinterließ die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski einen erschreckend schwachen Eindruck und verstand es über die gesamte Spielzeit kaum, gefährliche Aktionen zu kreieren. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison fehlten die Mittel.
Der VfL Bochum war zu Beginn wacher und die bessere Mannschaft, versuchte zunächst durch Ballbesitz die Kontrolle über die Partie zu erlangen – Dresden wartete ab. Im Abstiegsduell taten sich beide Mannschaften zunächst nicht weh.
In der ereignisarmen Partie egalisierte Nikolaou nach einer Standardsituation die Bochumer Führung von Joker Ganvoula. Als beide Mannschaften sich schon vermeintlich auf ein Unentschieden geeinigt hatten und die Gäste den einen Auswärtspunkt schon sicher im Mannschaftsbus wähnten, traf Janelt in der letzten Minute zum 2:1.
Keine Frage, dass mit zunehmender Ratlosigkeit bei Dynamo die Hoffnung weniger wird. Trainer Kauczinski betonte zwar nach dem Spiel, dass es nicht die Zeit für Durchhalteparolen sei. Seine neue Zielsetzung „Du hast auch die Möglichkeit über den drittletzten Platz die Relegation zu spielen. Für mich ist es im Moment das Hauptziel, dass du die beiden Mannschaften vor dir nicht enteilen lässt, auch in den direkten Duellen.“ Klingt allerdings eher wie eine solche.
Jetzt ist also ein Relegationsplatz das Durchhalte-Primärziel. Nun, dieses Unternehmen ist nach dem verflossenen Spieltag auch nicht leichter geworden. Denn mit dem 2:0-Sieg des Karlsruher SC beim SV Sandhausen sind es auch bis zum Relegationsplatz, den Trainer Markus Kauczinski im Blick hat, bereits sechs anstatt der bisherigen vier Punkte. Allzu viel Anlass zur Zuversicht gibt es also angesichts der Tabelle und den letzten Leistungen wohl nicht mehr. EKG
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