Leuchtende Aussichten für 2021? Das kann in Dresden nur besser werden

Foto: Ronald Bonss

Was gehört zum Start ins neue Jahr, wie die regelmäßig ruckzuck hinfälligen guten Vorsätze? Richtig, ein Ausblick. Den wollen die Dresdner ja auch von ihrem seit der Wende geschlossenen Fernsehturm bald wieder genießen. Nach jahrelangem hin und her und typisch für Dresden natürlich auch her und hin standen die Ampelfarben für das Projekt Wiedereröffnung im nun vergangenen Jahr auf leuchtend Grün. Auch, wenn vor allem die Grünen die Ampel gern auf Rot gestellt hätten – ohne Abbiegepfeil versteht sich. Dann kam Corona und damit eine Menge Zusatzkosten, die Dresden im neuen Jahr 2021 stemmen muss. Bleibt da noch Geld für den Fernsehturm? Die Aussichten für die Aussicht bleiben gut, vorerst will Dresden hier nicht sparen.

Sparen wird die Stadt aber trotzdem müssen, wie ein Blick in den Änderungsantrag des Dresdner Oberbürgermeisters zum Haushaltsplan für 2021/22 erwarten lässt. Denn auf den insgesamt neun Seiten sind eine Menge Zahlen zu finden, die wohl nur Fans der mathematischen Rechenart Subtraktion ein Leuchten in die Augen treiben dürfte. Bei allen anderen hingegen werden die Minuszahlen vor allem Tränen in den Augenwinkeln auslösen. So rechnet Dresden für dieses und das nächste Jahr wegen Corona beispielsweise mit rund 14 Millionen Euro weniger Gewerbesteuer-Einnahmen … Ein Plus war aber eigentlich schon fest eingeplant: Sieben Millionen Euro sollte die Erhöhung der Parkgebühren im neuen Jahr bringen. Aber das ist auf vorweihnachtlichen Beschluss des Stadtrats erstmal vom Tisch.

Zumindest hier sind die Aussichten für die Innenstadthändler gut, die ja vehement gegen diese geplante Erhöhung mobil gemacht hatten. Einfach weil die meisten Kunden von außerhalb mobil mit dem Mobil kommen. Würde das Parken teurer, könnten sich – nicht nur – diese Kunden vielleicht gänzlich auf den Online-Einkauf verlegen, so die Befürchtung. Dass derzeit die meisten Läden geschlossen bleiben – und wohl noch eine Weile bleiben müssen – freut die großen Online-Händler ohnehin. Jede Krise hat eben auch ihre Gewinner. Kultur und Gastronomie gehören da aktuell nicht wirklich dazu. Während beispielsweise heftig diskutiert wird, ob wir künftig auch in Gaststätten neben Damen- und Herrenklo noch eine dritte Toilette für Unentschlossene brauchen, wissen viele Gastronomen im Moment gar nicht, ob sie ihre Toiletten samt der Gaststättentür überhaupt noch mal aufschließen werden. Aber da ein Ausblick ja immer auch optimistisch ist – und der seit einigen Tagen auch in Dresden eingetroffene Impfstoff gegen Corona tatsächlich Hoffnung macht – werden sich Gaststätten, Kino- und Theatersäle wohl spätestens im Sommer wieder füllen. Eine Menge Tickets für den Konzertsommer lagen deshalb schon unterm Weihnachtsbaum.

2021 wird als Jahr des Aufbruchs in die Stadtgeschichte eingehen! Wie die Jahre nach der Wende oder der Flut. Ihren Optimismus haben die Dresdner jedenfalls noch nie verloren!

Jens Fritzsche

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