Dresdner Bürgermeisterin ringt Investoren Sozialwohnungen ab

Projekt Sternstraße Visualisierung: Linear Planungsges. mbH

Auf  Münchner Verhältnissen, die Unkenrufer dem Dresdner Wohnungsmarkt mit düsterem Blick prophezeien, steuert die Realität tatsächlich langsam hin. 7,50 bis 7,80 Euro kalt pro Quadratmeter – was Ende der Neunziger hier noch als oberes Segment galt, bildet heutzutage den Mietpreis im sozialen Wohnungsbau. Als billig und bezahlbar bezeichnen ihn die wenigen Investoren, denen Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann preisgebundenen Wohnraum abringen konnte.
Zu den zwölf Neubauprojekten, wo ihr dies gelungen ist, gehört ein Komplex an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße nahe dem Neustädter Bahnhof, wo diese „soziale“ Kaltmiete für 18 Wohnungen, das sind gerade mal 23 Prozent, festgelegt werden konnte, während die begüterten Nachbarn über zehn Euro hinblättern dürften.
Am Altmarkt, im üppig mit Bäumen bestandenen Feld hinter dem NH-Hotel, sollen knapp 30 der geplanten 180 Wohnungen maximal 6,50 Euro kalt kosten, nach fünf Jahren greift der freie Markt (DAWO! berichtete).
An der Sternstraße hat der Investor mit 300.000 Euro eine neue Kita, mehr Grün und Bäume, einen Spielplatz und behindertengerechte Wohnungen bezuschusst. Deshalb muss er keine Sozialwohnungen ausweisen.
„Mietpreisgebundener Wohnraum wird in der Regel nur an Haushalte mit Wohnberechtigungsschein vermietet“, sagt Kristin Kaufmann. Genaueres könne die linke Bürgermeisterin auch noch nicht sagen. „Details sind noch in Arbeit.“

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